Ein Kreisel für Bad Breisig? Jetzt wird geprüft
BAD BREISIG · Die Staus auf der B9 hätten ein Ende, wenn Kreisel den Verkehr regulieren würden: Das glauben die Experten. Nun soll geprüft werden, ob die Kreisel möglich und sinnvoll sind.
Die Staus im Sommer sind den Bad Breisigern und den Autofahrern, die durch die Innenstadt fahren wollten, gehörig auf die Nerven gegangen. Über Kilometer staute sich gerade im Berufsverkehr eine lange, von Sinzig kommende Blechkarawane am Ortseingang auf. Auch der von Süden kommende Verkehr quälte sich durch die Stadt, die vor allem unter einer Baustelle in der Vogelsangstraße zu leiden hatte. Seit die Arbeiten beendet sind, hat sich die Situation in Nord-Süd-Richtung zwar etwas entschärft, jedoch kommt es gerade für die aus Brohl kommenden Autos und Laster nach wie vor zu Geduldsproben. In Bad Breisig überlegt man daher, prüfen zu lassen, ob Kreisverkehre zu einer Entschärfung der Verkehrssituation beitragen können.
Es dürften mehr als 20.000 Fahrzeuge sein, darunter viele Lastwagen, die Tag für Tag durch Bad Breisig fahren. Dabei ist die Stadt für Lkw eigentlich tabu. Es sei denn, es handelt sich um reinen Anliegerverkehr. Kontrollen durch die Polizei finden jedoch so gut wie nie statt, wie Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach bereits im Sommer verärgert anmerkte. Die Polizei sehe sich personell dazu nicht in der Lage. Im nun tagenden Bauausschuss fand man dazu deutliche Worte: „Ein Unding.“
Auf Antrag der CDU befasste sich der Bauausschuss der Stadt mit der Ortsdurchfahrt, die ihre Aufnahmekapazitäten längst erschöpft hat. Die Einrichtung von Kreisverkehren an der Nord- und auch an der Südeinfahrt könne möglicherweise für mehr fließenden denn für sich stauenden Verkehr sorgen, hofft die Union. Auch an der Auffahrt zur Vogelsangstraße, die in Richtung Oberbreisig führt oder an der Kreuzung zur Mittelstraße seien Kreisel denkbar. Schließlich müsse davon ausgegangen werden, dass der Verkehr nicht weniger werde, sondern zunehme. Daher seien Lösungen gefragt. Die Verwaltung wurde vom Bauausschuss beauftragt, mit den zuständigen Behörden diesbezüglichen Kontakt aufzunehmen.
Dabei soll geprüft werden, ob der Bau von Kreiseln auf der in der Obhut des Bundes befindlichen Bundesstraße 9 überhaupt möglich und – vor allem – sinnvoll ist. Dabei müssten die etwaigen Auswirkungen auf den Querverkehr im Auge behalten werden. Es sei nicht auszuschließen, dass mit einer Kreisverkehrslösung zwar der Verkehr auf der Hauptachse gut fließe, aus den Nebenstraßen jedoch wegen der hohen Verkehrsdichte auf der B 9 kein Auto mehr in die Kreisel gelangen könne.
