Amtseinführung des Oberstudiendirektors in Sinzig Jens Braner leitet das Rhein-Gymnasium Sinzig

SINZIG · Jetzt ist es amtlich: Das 46 Jahre alte Rhein-Gymnasium Sinzig hat einen neuen Schulleiter. Jens Braner (51), der im Juli 2016 die kommissarische Leitung übernahm und damit die Nachfolge von Dieter Lehmann antrat, wurde von der Leitenden Regierungsschuldirektorin Irmgard Schneider offiziell verpflichtet.

Mit musikalischen Beiträgen von Orchester, Mittel- und Oberstufenchor sowie Schulband avancierte die von Studiendirektor Norbert Heidgen moderierte Amtseinführung zu einem Konzertnachmittag.

Womit schon ein Schwerpunkt der vielfältigen Arbeit des 65-köpfigen Lehrerkollegiums mit den rund 860 Kindern und Jugendlichen präsentiert wurde: Theater AG und Musikensembles mit ihren Konzerten, bei denen oft 150 Mitwirkende auf der Bühne stehen. „Musikalisch bereichert haben Sie ja schon Veranstaltungen des Kreises wie die Verleihung der Ehrenplakette oder die Einbürgerungsfeier“, so Landrat Jürgen Pföhler.

Er nahm Oberstudiendirektor Braner, der seit 2007 zweiter stellvertretender Leiter des Megina-Gymnasiums in Mayen war, verheiratet, Vater zweier Söhne ist und in Bad Honnef lebt, in die Familie der 13 kreiseigenen Schulen auf. „Ihre vierjährige Zeit in Finnland, das ja als Vorreiter in Sachen Bildung gilt, hat sicher viele neue Aspekte und Erfahrungswerte für ihre pädagogische Arbeit mit sich gebracht“, so Pföhler, der betonte, dass der Kreis in den vergangenen zehn Jahren mehr als sechs Millionen Euro ins Rhein-Gymnasium investiert hat.

Schneider, die die guten Wünsche von Landesregierung, Ministerin, Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und Schulaufsicht übermittelte, dankte auch Alfred Fries, der die Schulgeschicke mit dem Leitungsteam in der vakanten Zeit geführt habe. „Sie kennen die Vielfalt von Schulen, zeichnen sich durch ihre Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit aus sowie durch ihren ertragreichen Unterricht mit pädagogischer Nähe zu den Schülern“, so Schneider zu Braner.

Nach dem Studium der Biologie und Chemie in Frankfurt promovierte Braner in Molekularbiologie, arbeitete dann als Lehrer in Rheinland-Pfalz und Hessen. 2003 ging er nach Helsinki und „inhalierte dieses Schulsystem“, so Schneider. Das passt, denn das Rhein-Gymnasium pflegt seit vielen Jahren einen Austausch mit der ältesten Privatschule Finnlands. Schneider gab dem neuen Chef, der weiterhin die Fächer Biologie, Naturwissenschaften und Chemie unterrichtet, aber auch eine Koch-AG in Sinzig ins Leben gerufen hat, mit auf den Weg: „Schule leiten heißt Schule entwickeln und Potenziale fördern. Und: Wer die finnische Sprache versteht und spricht, der schafft auch auf anderen Ebenen vieles. Paljon menestystä – viel Erfolg.“

Claudia Thelen vom Förderverein wünschte sich, dass Braner „die positiven Veränderungen in der Lebenswelt Schule weiterhin begleitet“. Sie sicherte die Unterstützung ebenso zu wie Carlos de Almeida vom Schulelternbeirat. „Durch die Gänge weht ein neuer Wind“, fanden auch Schülervertreter (SV) Lisa Stuch und Kimberley Scheidler. „Sie haben einen sehr sympathischen Eindruck hinterlassen, sind offen und packen mit viel Tatendrang mit an. Und wie versprochen steht Ihre Tür für die SV immer offen.“

Dass es dem Pädagogen und Molekularbiologen trotz vielfältiger organisatorischer Aufgaben gelingt, seinen Forschergeist zu bewahren, das wünschte ihm Claudia Strick-Mertens vom Personalrat. Auf Boney M.s „Sunny“ stimmte sie dann mit dem Kollegium und den Schülern ein, die getextet hatten „Unser neuer Mann fängt jetzt an“.

Die letzte Rede gehörte dem Neuen. „Dank der Loyalität und Unterstützung des Teams, der Eltern, der ADD und der anderen Schulleiter, aber auch der Rückenstärkung durch die Familie wuchs das Gefühl, dass ich mir das hier zutraue“, so Braner. Er möchte, dass die Schüler eine eigene Antwort auf die Herausforderungen des Lebens finden, dass sie lernen, mit Empathie vernünftig miteinander umzugehen und Selbstbewusstsein zu entwickeln.

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