Bad Bodendorf Innenministerium will Bad-Zusatz streichen

BAD BODENDORF · "Titel sind Schall und Rauch." So "verkaufte" Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz, im Sinziger Rathaus die für Sommer vorgesehene Aberkennung des Heilbad-Prädikates von Bad Bodendorf.

Dabei versprach die Grünen-Politikerin, die selbst in Bad Bodendorf wohnt, Innenminister Roger Lewentz (SPD) den Wunsch der Bodendorfer mitzuteilen, dass wenigstens der Namenszusatz bleiben dürfe.

Aus die Maus. So kann man den Tenor eines Telefonates, das Bürgermeister Wolfgang Kroeger am Dienstag mit dem Mainzer Innenministerium führte, zusammenfassen. Kroeger im Gespräch mit dem General-Anzeiger: "Es ist eingetreten, was wir befürchtet haben. Das Innenministerium bleibt beim Bad-Zusatz hart. Da wird es wohl kaum eine Chance geben."

Über diese Nachricht werden sich die Bad Bodendorfer, die am Donnerstag am Bahnhof das kleinste Weinfest der Ahr feiern, nicht freuen. Kroeger kündigte Dienstag an, bei der Eröffnung am Morgen Klartext zu reden. Er zeigte sich sichtlich enttäuscht, auch wenn Lemke im Rathaus bereits gesagt hatte: "Ich bin nicht bereit, eine 'Lex Bodendorf' zu schaffen und froh, dass ein anderes Ministerium dafür zuständig ist."

Sie sei nur für die Aberkennung des Heilbad-Prädikates zuständig. Prompt machte am Dienstag im Dorf ein neuer Spruch die Runde: "Felix Rheinland-Pfalz, wenn es nichts anderes zu tun gibt, als einem Dorf Bad-Titel abzunehmen." Der war Bodendorf am 12. Mai 1972 feierlich per gesiegelter Urkunde verliehen worden.

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