Kloster Maria Laach Honigduft und Heiligenbild

MARIA LAACH · Wenn die Wald- und Feldwege rund um den Laacher See allen Halteverboten zum Trotz zugeparkt sind und sich Menschenmassen durch den Honigduft der Klostergärtnerei der Abtei Maria Laach drängen, dann ist wieder die Zeit der alljährlichen Festwoche gekommen.

 Die Besucher der Festwoche konnten in Maria Laach auch dem Kunstschmied Stefan Müller bei der Arbeit zusehen.

Die Besucher der Festwoche konnten in Maria Laach auch dem Kunstschmied Stefan Müller bei der Arbeit zusehen.

Foto: Gausmann

Gerahmt vom Patrozinium an Maria Himmelfahrt und dem Kirchweihfest der Abteikirche erstreckt sich eine ganze Woche mit großen Gottesdiensten, zahlreichen Kulturangeboten und dem Klostermarkt am Samstag, der keinen Besucherwunsch offen ließ.

Garniert wurde die Festwoche mit zahlreichem Sonnenschein. Ging der bange Blick auch zur ein oder anderen grauen Wolke, so trübten doch höchstens ein paar Regentropfen die Feststimmung. Wer den offiziellen Parkplatz ansteuerte, den begrüßte im mittlerweile 15. Jahr seines Bestehens der Hofladen mit Bio-Wein von der Ahr und anderen regionalen Produkten.

Im Bereich um das Seehotel herum konnten sich die Besucher kulinarisch stärken. Die längste Schlange bei brennender Sonne bildete sich natürlich am Eisstand. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit, in der nahen Schmiede den Künstlern über die Schulter zu schauen oder sich zwischen den Exponaten im kleinen Gärtchen zu sonnen.

Zwischen Teeverköstigung und Seifenstand stellte Malermeister Albert Groz seine Werke aus. Heiligenbilder von konkret bis abstrakt durften bei einem Klostermarkt natürlich nicht fehlen und konnten an allen Ecken und Ende erstanden werden. Für die ganz Preisbewussten fanden sich auch einige Flohmarkt-Stände. Die Bänke zur Gartensprechstunde mit Heike Boomgarden und Werner Ollig waren schon lange vor ihrem eigentlichen Beginn restlos besetzt. Wer keinen Platz mehr ergattern konnte, dem blieb immer noch das Bewundern der Blütenpracht im Außenbereich der Gärtnerei.

Traditionsreich klösterlich wurde es auf dem schmalen Weg am berühmten Schutzengel vorbei. Befreundete Klöster warteten mit allem auf, für das mönchische Kultur steht: von eigenem Bier über Näharbeiten bis hin zum ganzen Schaf-Fell. Dazwischen immer ansprechbar: die Brüder und Patres der Abtei, gut zu erkennen an ihren schwarzen Roben.

Gemeinsam mit dem Verein der Freunde der Benediktinerabtei zeigten sie stolz Fotos von den vollendeten Renovierungsarbeiten am Kirchvorhof und der Jesuitenbibliothek. Wer dem bunten Treiben entkommen wollte, dem blieb entweder der Weg in den Wald oder zur Klosterkirche, deren Vorhof mit Stühlen versehen war, die jedem Besucher erlaubten, die ihm eigene Perspektive auf das mit Fahnen geschmückte Gotteshaus einzunehmen. Drinnen stach der starke Duft von Kerzen in die Nase und fast im Akkord spielte Abteiorganist Gereon Krahforst Orgelkonzerte mit einem Repertoire von Bach bis Reger.

„So viele Eindrücke muss ich erst einmal verarbeiten“, grinste eine Besucherin auf dem Weg zurück zum Parkplatz.

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