Nürburgring Gruppe berät Empfehlungen für Zukunftskonzept

BONN/NÜRBURGRING · Das Jahr 2012 war in Bezug auf den Nürburgring gekennzeichnet durch die Insolvenz der überwiegend landeseigenen Besitzgesellschaft. Das Jahr 2013 könnte im Zeichen des Aufbruchs und des Neubeginns stehen.

 Eldorado für Motorsportfans: Noch ist unklar, wie die Zukunft des Rings aussieht.

Eldorado für Motorsportfans: Noch ist unklar, wie die Zukunft des Rings aussieht.

Foto: dpa

Bevor im Februar oder März eine Ausschreibung für den Nürburgring-Komplex oder zumindest Teile davon gestartet wird, suchen viele Beteiligte nach Möglichkeiten, wie die Rennstrecke sowie das Freizeit- und Geschäftszentrum auch künftig noch am Leben gehalten werden können.

Für gestern zum Beispiel hatte die Gewerkschaft Verdi zur ersten Sitzung einer neuen Arbeitsgruppe eingeladen. Die elf Teilnehmer sollen darüber nachdenken, "was für den Ring zukunftsfähig sein könnte", sagte Verdi-Landesfachbereichsleiter Jürgen Jung.

Im Raum steht unter anderem ein sogenanntes Stiftungsmodell, bei dem eine Stiftung die Rennstrecke und die Nordschleife kaufen und dann zu Motorsport-Testzwecken, für Touristikfahren oder andere Veranstaltungen zur Verfügung stellen könnte. Die anderen Anlagen, etwa das Freizeit- und Geschäftszentrum, könnten dann verkauft werden. Schon vor der Sitzung hatte der rheinland-pfälzische Verdi-Landeschef Uwe Klemens erklärt: "Wir brauchen bald eine Lösung, die nicht auf einen Ausverkauf öffentlichen Eigentums hinausläuft."

Doch um all das ging es noch nicht im Detail. "Wir haben erst einmal Spielregeln aufgestellt", teilte Jung nach der Sitzung mit. Konkret: Dass zum Beispiel in dem Gremium "erlaubt ist, über alles nachzudenken" und wer in der Öffentlichkeit sprechen soll. Außerdem sei von vornherein klargestellt worden, dass das Gremium nichts entscheiden, sondern im Blick auf ein Zukunftskonzept nur Empfehlungen geben könne.

Mit am Tisch saßen außer den Verdi-Vertretern und Repräsentanten der Betriebsräte sowie der DGB-Technologieberatungsstelle der Adenauer Verbandsbürgermeister Hermann-Josef Romes, der Nürburgring-Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt sowie Vertreter der Parteien von Landes- und regionaler Ebene.

Dabei legten vor allem Schmidt und der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Mainzer Landtag, Alexander Licht, Wert darauf, dass sie nur als Gäste an der Runde teilnehmen würden. Ein Sprecher Schmidts hatte vor der Veranstaltung darauf hingewiesen, dass dieser sich strikt an die Vorgaben der Insolvenzordnung halten werde, und die verlange absolute Neutralität. Voraussichtlich in der zweiten Januarwoche soll es nach Auskunft Jungs ein zweites Treffen geben.

Dass der Nürburgring trotz der Turbulenzen als Arbeitsplatzstandort weiter attraktiv ist, das zeigte sich vor wenigen Tagen, als der Hyundai-Konzern Richtfest seines neuen Gebäudes im Gewerbepark Nürburgring feierte.

5,5 Millionen Euro investiert das koreanische Unternehmen in sein Test-Center an der Eifel-Rennstrecke. "Wir testen da, wo alle testen", meinte der Chef der Hyundai-Fahrwerksentwicklung, Michael Lugert. Nach Ansicht von Adenaus Verbandsbürgermeister Romes zeigt die neue Investition, dass "der Standort Nürburgring als hochwertig angesehen" werde.

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