10. Sinziger Barbarossamarkt Großveranstaltung lockte Tausende von Besuchern an

SINZIG · Die Zeitreise gelang trotz einige Regenschauer: Die zehnte Auflage des Barbarossamarktes rund um das Sinziger Schloss lockte am Wochenende Tausende von Besuchern an. Trotz eher regnerischer Atmosphäre wurde vor allem das "Abendspektakel" zu einem absoluten Zuschauermagneten.

 Am Lagerfeuer finden die Kämpfe der Ritter beim Sinzig Barbarossamarkt statt.

Am Lagerfeuer finden die Kämpfe der Ritter beim Sinzig Barbarossamarkt statt.

Foto: Martin Gausmann

"Die Besucherzahlen stimmen, selbst bei den Regenschauern gab es an der Kasse Schlangen" so Jürgen Fleischmann vom Verein "Wir helfen". Die Großveranstaltung zieht mittlerweile Besucher aus der Region, aber auch Mittelalter-Fans aus ganz Deutschland an. "Der Markt hat sich richtig etabliert", hieß es bei den Machern um Vereinschef Thomas Overath.

Obwohl der Begriff Mittelalter vor der beeindruckenden neugotischen Kulisse des Sinziger Schlosses durchaus recht weit gefasst wird, sorgt man in den Reihen der Veranstalter weiterhin für viel Authentizität. Die perfekte Organisation kümmert sich wirklich um jedes Detail.

So werden die Papierkörbe nicht mehr einfach mit Sackleinen umhüllt, sondern jeder Einzelne bekommt regelrecht ein Gewandt verpasst. Für viele ist es Spaß und Hobby: Besucher im mittelalterlichen Gewand werden von Jahr zu Jahr mehr. Denn im Schlosspark fand auch eine Art "Familientreffen" der Mittelalterszene statt.

Dies belegen auch ein paar Zahlen: 40 Händler waren mit von der Partie. Es gab 23 Attraktionen zur Unterhaltung, viele davon speziell auf die kleinen Besucher ausgerichtet. Vor allem für den Nachwuchs war ein Besuch auf dem Barbarossamarkt eine spannende Angelegenheit.

Da konnten die Kleinen beim Schmied mithelfen, ein Mini-Hufeisen schmieden oder ihre Künste im Bogenschießen ausprobieren. Starken Zulauf hatte dabei auch die Zirkusschule von Kaspar dem Gaukler, die erstmals in Sinzig präsent war. Premiere feierte am Samstag der Gewandeten-Gottesdienst.

Sinzigs Pastor Achim Thieser zeigt keinerlei Berührungsängste zur Mittelalterszene und zelebrierte die gut besucht Messe. Auch Wirtschaftsministerin Eveline Lemke besuchte den Markt. Privat zählt die Bad Bodendorferin übrigens seit Jahren zu den Stammbesuchern.

Besuchermagnet in diesem Jahr war erneut das Abendspektakel: Den Auftakt bestritt eine Abordnung der Rhine Area Pipes & Drums aus Düsseldorf. Die belgische Band Prima-Nuocte, die nicht nur in der Mittelalterszene längst Kultstatus genießt, legte nach. Und dabei wird dann auch "Hexenwerk" wie Verstärker und Gitarre eingesetzt.

Zum Auftritt der Band zählt zudem eine begeisternde Feuershow. Der Schaukampfplatz, auf dem nicht nur die Gladiatoren und die Valland Vikingen die Funken fliegen ließen, war stets dicht umlagert. Und die Schaukämpfer geben sich als harte Kerle. Blaue Flecken, lädierte Rippen, geprellte Schlüsselbeine oder ein gebrochenes Jochbein - wie am Samstag - blieben da nicht aus.

Eine breite Auswahl wurde bei den Krämerständen geboten. Weihrauch, Knöpfe und Gewänder, Kerzen, Bernsteinschmuck und Imkerei aber auch Sämereien, Vilzzeug und Stickereien waren ebenso erhältlich wie Bogen, Pfeile und Lederwaren.

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