Einzelhandel in Sinzig Freie Wählergemeinschaft sagt Nein zu Supermarkt

SINZIG · Das bereits auf die Schiene gesetzte Nahversorgungszentrum auf dem früheren Rick-Gelände stößt bei der Freien Wählergemeinschaft auf massive Ablehnung. Sie fordert die sofortige Einstellung des Planverfahrens.

Ähnlich wie sich die FWG der Gemeinde Grafschaft nun für ein plötzliches „Stopp“ zur geplanten Ansiedlung eines Factory Outlet Centers an der Autobahn ausspricht, beantragen deren Kollegen aus Sinzig nun die sofortige Einstellung des Planverfahrens zur Schaffung eines Nahversorgungszentrums auf der brachliegenden Fläche des ehemaligen Rick-Geländes. Und das „unabhängig von noch eingehenden Stellungnahmen“ im Zuge des Bebauungsplanaufstellungsverfahrens.

Wie mehrfach berichtet, wollen Aldi, Edeka und Rossmann innerhalb der Stadt umziehen und neue, größere Märkte in Innenstadtnähe bauen. Einzelhandelsgutachten hatten die Sinnhaftigkeit des Vorhabens bestätigt. Vor allem würde die Wettbewerbsfähigkeit des auf Expansion bestrebten Edeka-Marktes gestärkt.

Auch Discounter Aldi will mehr Verkaufsfläche anbieten können als im bisherigen Markt am nördlichen Stadteingang vorhanden ist. Derzeit ist die Kreisverwaltung in Ahrweiler mit einer sogenannten raumordnerischen Prüfung beschäftigt, deren Ergebnis noch nicht vorliegt.

Beratung am Donnerstag im Stadtrat

Der Sinziger Stadtrat hatte bereits vor zwei Jahren für die Kölner Straße, die Albert-Schweitzer-Straße, den Uferbereich der Ahr und den Dreifaltigkeitsweg ein Bebauungsplanverfahren in Gang gesetzt, mit dem die Ansiedlung eines Nahversorgungszentrums planungsrechtlich möglich geworden wäre. Dieses Verfahren will die FWG nun sofort stoppen.

Grund: Die Lage in Ahr-Nähe werde als „besondere Potenzialfläche für eine nachhaltige touristische Entwicklung von Sinzig gesehen“. Damit bezieht sich die Wählergemeinschaft auf ein unter Beteiligung von Bürgern erarbeitetes Innenstadtkonzept, in dem auf alternative Nutzungsmöglichkeiten der Industriebrache aufmerksam gemacht wurde.

Wählergruppe bevorzugt ein Jugendgästehaus und Café

„In vertiefenden Diskussionen“ seien Nutzungsmöglichkeiten zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie der Schaffung von preiswerten Übernachtungsmöglichkeiten zur Förderung des Wander- und Radtourismus für diesen Bereich festgestellt“, schrieb die FWG in ihrem Antrag, der am Donnerstag im Stadtrat behandelt werden soll. Der Bau eines „Jugendgästehauses, Hostels und Cafés“ würden als sinnvollere Alternativen für die Geländenutzung angesehen.

Zudem gehe das vom Nahversorgungszentrums-Investor geplante Projekt mit einer hohen Flächenversiegelung einher. Dies widerspreche den Klima- und Umweltschutzzielen der Stadt.

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