Wenn's im Kirchenkeller brennt Feuerwehr trainiert in Ahrbrücker Kirche den Ernstfall

AHRBRÜCK · Eine Großübung an und in der Ahrbrücker Kirche Sankt Andreas haben 50 Wehrleute aus Ahrbrück, Altenahr und Kesseling absolviert. Die angenommene dramatische Situation: Eine Explosion in der Küche der Kirche.

 „Rauch“ aus einer Nebelmaschine sorgt für realistische Bedingungen bei der Übung an und in der Kirche.

„Rauch“ aus einer Nebelmaschine sorgt für realistische Bedingungen bei der Übung an und in der Kirche.

Foto: Martin Gausmann

Florian Ulrich ist Berufsfeuerwehrmann. Bei der Stadt Bonn. Und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ahrbrück. Die Kombination von Beruf und Ehrenamt hat ihn seit Januar tüfteln lassen. „Eine Heidenarbeit“, sagt der 29-Jährige. Und herausgekommen ist eine Heidenarbeit, die der Profi-Feuerwehrmann am Mittwochabend seinen Kameraden an der Ahr bescherte: eine Großübung an und in der Ahrbrücker Kirche Sankt Andreas. Wobei es eigentlich die sogenannte Unterkirche war, denn das Souterrain des 1967 geweihten Gotteshauses ist eine Art Gemeindehaus, in dem Veranstaltungen von Seniorentagen bis zur Weiberfastnacht über die unterirdische Bühne gehen.

So spielte denn das Szenario, mit dem Ulrich 50 Wehrleute aus Ahrbrück, Altenahr und Kesseling konfrontierte, auch bei einer angenommenen nächtlichen Weiberfastnachtsfeier: Eine Explosion in der Küche führt zum Brand. Zwei Menschen (Puppen mit einem Gewicht von 80 Kilo) kommen ums Leben. Sieben Personen werden schwer verletzt. Eine unbestimmte Anzahl von Besuchern ist in der Unterkirche eingeschlossen. Die passend geschminkten „Verletzten“ und die „Besucher“ stellte das Jugendrotkreuz um Petra Kurth aus Ahrweiler. Eine Nebelmaschine sorgte für „null Sicht“.

Ahrbrücks Wehrleiter Thorsten Claesgen war es dann, der nach dem Eintreffen der Wehren als Einsatzleiter fungierte. Wobei das Ausleuchten der Einsatzstelle ebenso wichtig war wie erste Erkundungen unter schwerem Atemschutz und das Vorgehen gegen den Brand mit Angriffsrohren. „Das ist mehr Tasten als Sehen“, kommentierte Bürgermeister Achim Haag die Rettungsaktion, die über alle Ausgänge und auch über Leitern in den Lichtschächten verlief und die Atemschutzträger unter ihren Masken mächtig ins Schwitzen brachte. Zumal die Darsteller durch „Hilferufe“ für die entsprechende Dramatik sorgten. Es war eine Stunde Schwerstarbeit für die Wehrleute, die insgesamt 17 Personen aus dem Kirchenkeller „retteten“. Dass es dabei auch noch richtig fies regnete, nahm Verbandsgemeinde-Wehrführer Frank Linnarz als Beobachter gelassen: „Das ist Tradition. Bei den meisten Übungen bisher sind wir nass geworden.“

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