Fünf Minuten für 100 Kilometer Erste Ultraschnell-Ladestation Deutschlands im Kreis Ahrweiler

BROHLTAL · Die erste Ultraschnell-Ladestation für Elektroautos in Deutschland steht im Kreis Ahrweiler. Die Anlage an der A 61-Raststätte Brohltal-Ost ist am Freitag im Beisein des rheinland-pfälzischen Verkehrsministers Volker Wissing feierlich in Betrieb genommen worden.

Im Kreis Ahrweiler steht die erste Ultraschnell-Ladestation für Elektroautos in Deutschland. Diese ist am Freitagmittag an der Raststätte Brohltal-Ost der Autobahn 61 mit großem Bahnhof in Betrieb genommen worden. Die Anlage ist Teil eines Netzes, das europaweit bis 2020 auf 400 Stationen ausgeweitet werden soll.

Partner in Deutschland sind dafür Tank & Rast und Ionity, ein Gemeinschaftsunternehmen der großen Automobilkonzerne. 80 Standorte soll es für das sogenannte High-Power-Charging-Netz bis Ende 2019 an deutschen Autobahnen an den Anlagen von Tank & Rast geben.

Haben die bisherigen 300 Schnell-Ladeanlagen bei Tank & Rast eine Ladeleistung von 50 bis 150 Kilowatt, bringt die neue Anlage 350 Kilowatt von der Säule in den Akku des Autos. Soll heißen: Gängige Modelle brauchen für eine volle Ladung rund 15 Minuten. Wobei fünf Minuten einer Fahrleistung von 100 Kilometern entsprechen, wie ein Sprecher von Ionity dem GA bei der Einweihung erklärte. Und: „Was der Strom fürs Auto kosten wird, ist noch offen. Das soll Ende Juli feststehen. Bis dahin ist das Stromtanken in Brohltal-Ost kostenlos.“

„Lust auf E-Mobilität machen“, nannte der Mainzer Verkehrsminister, Volker Wissing, das Ziel der neuen Anlage bei der Einweihungsfeier. Es vollziehe sich ein Paradigmenwechsel im motorisierten Straßenverkehr. „Ultraschnell-Ladesäulen wie in Brohltal-Ost bergen ein gewichtiges Argument, E-Autos für die Verbraucher attraktiv zu machen“, sagte Wissing. Es sei die Mobilität der Zukunft, und die neuen Ladestationen sorgten für die entsprechende Reichweite, ohne dass sich der Autofahrer Sorgen machen müsse, mit seinem E-Auto auf der Autobahn liegen zu bleiben.

Für Birgitta Worringen aus dem Bundesverkehrsministerium kam mit der Einweihung in Brohltal-Ost der „Aufbau der Infrastruktur für E-Mobilität auf den Autobahnen in Fahrt“. Wie Wissing führte sie die geplanten 80 neuen Stationen gegen die „Reichweitenangst der Autofahrer“ ins Gefecht, wünschte sich für die Bundesregierung gleichzeitig aber von der Automobilindustrie „attraktive, funktionale und vor allem erschwingliche E-Autos“. „Mit sechs Ladesäulen pro Station wollen wir an den Anlagen von Tank & Rast Deutschland flächendeckend bedienen“, sagte Michael Hajesch von Ionity. Die 350-Kilowatt-Anlagen seien „zukunftssicher und belastbar“. „Wir vernetzten mit unserem Partner Tank & Rat Europas wichtigste Verkehrskorridore und machen Elektromobilität damit langstreckentauglich“, so Hajesch.

Peter Markus Löw von Tank & Rast gab indes auf der Rastanlage an der A 61 die Richtung vor: „Wir leisten einen wesentlichen Beitrag für die steigende Akzeptanz der Elektromobilität in Deutschland.“ Zeugnis dafür seien die bisherigen Ladestationen an den Autobahnen. Brohltal-Ost verfüge ab sofort über modernste Ladetechnologie. Löw war sich mit dem Mainzer Verkehrsminister Wissing einig: „Jede neue Ultraschnell-Ladesäule ist ein Schritt in die Autobahn der Zukunft.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort