Sheriff mit Sprachfehler Open-Air-Theater im Kreis Ahrweiler

SCHULD · Die Laien der Freilichtbühne Schuld spielen nach 22 Jahren zum zweiten Mal die Geschichte von Robin Hood. Inszenierung mit viel Liebe zum Detail. Premiere am 1. August.

Robin Hood kehrt zurück auf die Freilichtbühne Schuld. 22 Jahre nach der ersten Aufführung steht die Spielzeit 2017 wieder ganz im Zeichen des Rächers der Armen. Unter der Regie von Jens Kerbel erwartet die großen und kleinen Zuschauer ein unterhaltsamer Abend zwischen Spannung, liebevollen Kostümen und Bühnenbildern und einem guten Schuss Klamauk. Der General-Anzeiger war bei den Proben dabei.

Wer hat den Bonbon-Vorrat der Dorfkinder von Nottingham gestohlen? War es etwa der raffgierige Sheriff? Das Kinderspiel der Eröffnungsszene kippt bald in grausame Realität um. Selbst der mühsam ersparte Geburtstagspenny wird vom bösartigen Gesetzeshüter (Olaf Justen) an sich gerissen. Zum Glück lauert auf den Dächern des Dorfes schon der Retter: Robin Hood (Heiko Linnerz) lässt den Sheriff auflaufen und vertreibt ihn.

Sprachfehler ist keine Hilfe

Doch schon bald kehrt dieser mit den Wachen und seiner Mutter (Helga Linnerz) zurück. Doch Robin hat sich getarnt und so wird der böse Bube zum Gespött der Dorfgemeinschaft. Sein Sprachfehler und ein offensichtlicher Mutterkomplex sind ihm dabei auch nicht besonders hilfreich.

Schlussendlich muss er zu Prinz John (Gerd Sebastian) und dessen Kanzler Sir Wesslay (Anne Stratmann) zurückkriechen, um mit denen einen Plan gegen Robin Hood zu schmieden. Dieser kehrt unterdessen mit Mönchsbruder Tuck (Udo Stratmann) in den Wald zu seinen Gefährten, den „Merry Men“ zurück, um sich seiner Lebensaufgabe zu widmen: Es den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben. In Verkleidung lauert er gemeinsam mit Little John (Marius Ewerts) im Wald dem falschen Prinzen auf und beraubt ihn aller seiner Habseligkeiten.

Beeindruckendes Bühnenbild

Im Thronsaal kommt der Baron Daguerre (Lars Klink) zur Audienz des frisch Bestohlenen und erfährt dort, dass nur eine Heirat zwischen seiner Tochter Maid Marian (Anja Gräfe) und dem verhassten Sheriff eine Erleichterung seiner Steuerschuld bewirken kann. In der ersten Hälfte des Stückes werden zahlreiche Zwickmühlen aufgebaut, die einer Auflösung in der zweiten Hälfte harren.

Neben der sowohl kindgerechten als auch tiefsinnigen Adaption des mythischen Stoffes besticht besonders das Bühnenbild erneut. Dort finden sich ein Kerker ebenso wie ein Thronraum auf den Zinnen und im Waldteich kann es für den einen oder anderen Schauspieler auch einmal nass werden. Die Kostüme lassen ein Flair von Mittelalter über die Ahr schweben. Liebevolle Requisiten runden den erstklassigen Eindruck der diesjährigen Inszenierung ab.

Wer wissen möchte, ob Marian und Robin zusammenkommen, König Richard Löwenherz von den Kreuzzügen zurückkehren wird und was Nottingham mit Donald Trump und Walter Ulbricht zu schaffen hat, dem seien die Aufführungen vom 1. Juli bis 6. August ans Herz gelegt. Gespielt wird samstags ab 20.30 Uhr und sonntags ab 15.30 Uhr. Zudem finden an den zwei Freitagen, 28. Juli und 4. August, jeweils ab 19.30 Uhr weitere Aufführungen statt.

Eintrittskarten können montags bis freitags von 17 bis 19 Uhr unter 0 26 95/3 18 oder im Internet unter www.freilichtbuehne-schuld.de vorbestellt werden.

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