Geschichte der Abte Maria Laach Eine Stiftung von Pfalzgraf Heinrich II. aus dem Jahr 1093

Die Kirchweihe von „S. Maria ad lacus“ vollzog am 24. August 1156 der Erzbischof von Trier, Hillin von Fallernanien, obwohl der Altarraum noch unvollendet war. Doch erst Anfang des 13. Jahrhunderts sollte die Kirche vollendet sein.

Dabei hatte Pfalzgraf Heinrich II. von Laach das Kloster bereits 1093 auf seinem Besitz am Westufer des Laacher Sees gegründet, und noch im selben Jahr wurde mit dem Bau des Münsters begonnen.

Motiv für die Stiftung des kinderlosen Heinrich und seiner Frau Adelheid war wohl die Hoffnung auf Erlangung des Seelenheils und des ewigen Lebens. Zwei Jahre nach der Gründung starb Heinrich, und mit dem Tod der Pfalzgräfin weitere fünf Jahre später wurden die Bauarbeiten zunächst eingestellt. Pfalzgraf Siegfried von Ballenstedt erneuerte 1112 jedoch die Stiftung und übergab sie der Abtei Affligem in Brabant zur Besiedlung.

Unter Gilbert aus Brabant, dem ersten Abt des Klosters, und seinen Nachfolgern wurde das Gotteshaus mit seinen sechs Türmen schließlich um 1220 ganz im romanischen Stil fertiggestellt - zuletzt das im Rheinland einmalige „Paradies“, eine vorhallenartige Säulenkonstruktion an der Westfassade. Der mittlerweile vorherrschende Baustil der Gotik zeigt sich aber noch im um 1270 entstandenen Hochgrab für den Stifter, Pfalzgraf Heinrich II. Im Jahr 1138 wurde Maria Laach selbstständige Abtei.

Insgesamt 700 Jahre blieben die Benediktinermönche aus Brabant in der Eifel, bis 1802 in der Säkularisation die Abtei aufgehoben und ein Großteil des Inventars veräußert wurde. Das Kloster ging zunächst in französischen Besitz und dann in preußisches Staatseigentum über. Der preußische Regierungspräsident in Trier, Daniel Heinrich Delius, kaufte das Kloster samt See und Ländereien 1820 und machte daraus einen Gutshof. Nach einem schweren Brand 1855 erwarb die deutsche Jesuitenprovinz 1863 die ehemaligen Abteigebäude und gab der Anlage, die bis dahin „Laach“ geheißen hatte, ihren heutigen Namen: „Maria Laach“. Die Jesuiten waren aber schon 1873 infolge des Kulturkampfs gezwungen, das Kloster wieder zu verlassen.

1892 erfolgte die Wiederbesiedlung durch Benediktinermönche aus der Erzabtei Beuron, die aus Maria Laach einen Mittelpunkt der deutschen liturgischen Bewegung und ein Zentrum für geistige, künstlerische und handwerkliche Betätigung machten. ⋌

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