Zug am Veilchendienstag Die A(hr)kropolis steht in Sinzig

SINZIG · Mit Pauken und Trompeten, Fanfarencorps und Funken, Tanzgruppen und riesigen Prunkwagen wurde am Dienstag der Schlusspunkt unter eine rasante Karnevalssession im Ahrtal gesetzt.

 Dicht gedrängt stehen die Narren in Sinzig am Straßenrand und freuen sich über das jecke Treiben.

Dicht gedrängt stehen die Narren in Sinzig am Straßenrand und freuen sich über das jecke Treiben.

Foto: Martin Gausmann

In Sinzig wurde zum Veilchendienstagszug geladen: Tausende kamen und säumten den Straßenrand, um die fast 60 vorüberziehenden Fußgruppen und Festwagen zu bewundern und um unzählige Kamelle-Bäder zu nehmen. Der Sinziger Zug war die Krönung all der Frohsinnsaktivitäten, die an Rhein und Ahr auf die jecke Menschheit niederprasselten.

"Yes, I can be a Star", verkündete das Sinziger Jugendzentrum, das damit deutlich machte, dass in jedem Besucher eine große Zukunft steckt. Mehr in der Gegenwart lebten die Köche der KG Rievkooche aus Bad Bodendorf mit ihrem herrlichen blau-weißen Prunkwagen, dem die Tanzgruppe Blue Velvets folgte, die sich selbst - und zwar zu Recht - "zum Anbeissen" fand.

Dass die A(hr)kropolis mit Zeuss, Neptun und so mancher Helena nach Sinzig gehört, machte der eindrucksvolle Nachbau des Athener Wahrzeichens sehr deutlich. Ein solches Wahrzeichen ist auch das Bad Bodendorfer Schwimmbad, das im Miniformat auf dem Wagen der Schwimmbadfreunde Platz gefunden hatte. Devise: "Wir werden niemals untergehen." Das werden auch die Junggesellen St. Georg aus Löhndorf nicht. "Keine Prinzessin, aber jede Menge Hofnarren", befanden sie und machten sich lautstark auf den Zugweg.

Im Schlepptau hatten sie die Fidele Möhrchen aus Westum sowie die "Euro-Retter", die glücklicherweise über einen Dukatenesel verfügten. Cowboys und Indianer folgten. Sie transferierten Sinzig in den "Milden Westen".

Mehr südlich war der Almabtrieb angesiedelt. Mit eigener Hütte und bajuwarischer Flagge grüßte der Freistaat Bayern mitten im Sinziger Zentrum. das Kinderprinzenpaar Luis und Charlotte und auch die sehr zahmen Hunnen konnten da nur freundlich zurück grüßen. Weiter ging es mit den Stadtmauremöhnen und dem Senat der Närrischen Buben, der auf seinem Prunkwagen thronte und zentnerweise Kamelle unter das Volk brachte.

Elferrat und Vorstand der Närrischen Buben schipperten derweil mit ihrem Narrenschiff durch die Sinziger Gewässer und brachen so die Wellen für Prinz Michael II., der von der riesigen Schar der Stadtsoldaten flankiert, die Jubelrufe seiner Untertanen zur Kenntnis nehmen durfte und sich dafür mit Lawinen von Süßigkeiten revanchierte, die er von seinem Prinzenwagen hinunter schippte. Sinzig hat dem diesjährigen Straßenkarneval ein würdiges Finale bereitet. Die Narren dankten mit lautstarken Alaafs.

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