Ideenbörse in Dernau Der E-Roller von Kumpan Electric düst ordentlich ab

DERNAU · Beim Wettbewerb „Best of Ideenbörse“ setzt sich Remagener Firma Kumpan Electric mit ihrem E-Roller erneut an die Spitze - dieses Mal sogar als Gesamtsieger.

 Entwicklungsleiter Matthias Metzen präsentiert den Roller von Kumpan Electric.

Entwicklungsleiter Matthias Metzen präsentiert den Roller von Kumpan Electric.

Foto: Martin Gausmann

Schön weiß und modern steht er da: der Roller der jungen Firma Kumpan Electric aus Remagen. Schon bei einer früheren Ideenbörse im Kreis Ahrweiler hatte das E-Gefährt die Nase vorn. Jetzt profilierte es sich als Gesamt-Sieger. Nach sechs Ideenbörsen hatten die Veranstalter, das sind die Wirtschaftsförderung des Kreises Ahrweiler, die IHK und die Wirtschaftsjunioren, die jeweiligen Sieger am Mittwoch zu einer Kür unter dem Motto „Best of Ideenbörse“ in die Vinothek der Dagernova nach Dernau eingeladen. Vier konnten kommen, sie setzten ihre Produkte noch einmal ins rechte Licht und berichteten über Vermarktbarkeit und Geschäftsentwicklung in der Zwischenzeit. Und wieder startete der Roller durch, setzte sich an die Spitze.

Mit der Bewertung hatten es die Juroren, das waren alle zur Präsentation eingeladenen Gäste, schwer. Die Erfindungen waren nach Kategorien und einem Punkteschema zu begutachten. Bewertet wurden von einer Kommission der kreative Ansatz, der persönliche Nutzen, die Vermarktbarkeit und die Geschäftsentwicklung.

Eingliederung in Sharing-Flotten möglich

Entwicklungsleiter Matthias Metzen von Kumpan Electric präsentierte den Roller für zwei Personen und für den Stadtverkehr, der 45 Stundenkilometer schafft. Er ist ohne Schlüssel startbereit und soll gut in Sharing-Flotten eingegliedert werden können. In einer Box hinter dem Sattel befinden sich zwei Helme unterschiedlicher Größen. Der Dialog mit dem Fahrzeug ist in verschiedenen Sprachen möglich. Mit einem Handgriff kann der Akku ausgebaut und zum Aufladen auch in die Hochhauswohnung mitgenommen werden. 150 Kilometer seien mit einer Akku-Ladung zu schaffen, drei Akkus stünden zur Verfügung. 500 Roller sind laut Metzen bereits verkauft, in diesem Jahr sind 2500 Stück das Ziel, die Hälfte davon als bezahlte Bestellung. „In eineinhalb Jahren werden wir aus den Nähten platzen“, prophezeite der Entwicklungsleiter.

Einer wurde Sieger, die drei Mitbewerber wurden zu Zweitplatzierten gekürt. Das ist einmal die Firma Lightway aus Niederzissen. Sie versteht sich als Dienstleistungsunternehmen, das je nach Bedarf des Kunden Maschinenteile im 3-D-Metalldruck aus unterschiedlich zusammengesetztem Metallpulver herstellt, ganz ohne Werkzeug. Bei der jeweils zehnminütigen Präsentation zeigte sich, dass in dem Verfahren Teile hergestellt werden können, die per Guss oder Fräsen nicht gemacht werden könnten. Zu den Kunden gehörten große mittelständische Maschinenbauer, berichtete Geschäftsführer Thomas Hilger. Das Unternehmen habe die Produktion mittlerweile „schon mehr als verdoppelt“. „Der Bedarf ist größer als die Kapazität unserer Produktion“ so Hilger

Auch Schülerteam konnte glänzen

„Wir haben Küchen, die sich bewegen und auch sprechen“, führte Jörg Quirbach von Möbel- und Elektromontage Quirbach in Niederzissen aus. Clou der Sache ist, dass barrierefreie Küchen geliefert und montiert werden. Die Einrichtungen sind auf den Auftraggeber zugeschnitten, alle Elemente stufenlos höhenverstellbar und für Rollstuhlfahrer unterfahrbar. Folglich handelt es sich jeweils um Sonderanfertigungen, die freilich ihren Preis haben.

Mit „nAHRvigator“ präsentierte ein Schülerunternehmen seinen digitalen Reiseführer. Die App ist für Nutzer unentgeltlich und finanziert sich durch Werbung von Geschäften, die dafür monatlich fünf Euro zahlen. Die Firma wurde bereits als zweitbestes Schülerunternehmen landesweit ausgezeichnet. Fiete Schopp, Franziska Engels, Hannah Schooß und Lars Selbach erklärten den Vorzug des Unternehmens durch seine Präsenz in der Region. Die Kreisstadt sei bereits voll abgedeckt, einbezogen werde das gesamte Ahrtal. Besonderen Nutzen versprechen sich die Beteiligten für Besucher der Landesgartenschau 2022.

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