Sinziger setzen auf Historie Denkmalverein sehr aktiv

SINZIG · Der Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig wählte neue Vorstandsmitglieder.

 Karl-Friedrich Amendt (rechts) verabschiedet Gottfried Nonnast (links) und Peter Billig aus dem Vorstand.

Karl-Friedrich Amendt (rechts) verabschiedet Gottfried Nonnast (links) und Peter Billig aus dem Vorstand.

Foto: Martin Gausmann

Mit sechs Vorträgen wandte man sich 2016 in der „Turmgespräch“-Reihe, vier Exkursionen, der Herausgabe zweier Bücher und einer Befragungsaktion an die Öffentlichkeit. Die meiste Arbeit aber läuft hinter den Kulissen. Das ging aus dem Bericht des Vorsitzenden Karl-Friedrich Amendt bei der Mitgliederversammlung im Schloss hervor.

Neben der Planung der Veranstaltungen nannte er die Auseinandersetzung mit dem Amtsgericht Koblenz wegen Satzungsfragen, zu deren Klärung der rheinland-pfälzische Bürgerbeauftragte beitrug. Den vorbereiteten Änderungen stimmte die Versammlung zu. Zeitintensiv gestaltete sich auch das Werben für den Erhalt des Hauses Mühlenbachstraße 40 durch viele Gespräche, Flyer und Unterschriftenaktion sowie Beiträge zur 750-Jahr-Feier.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Neubau auf dem ehemaligen Krupp Druck Gelände in der Innenstadt einschließlich der Mühlenbachstraße 40, freute sich Amendt, mitzuteilen, dass die beiden von den Anwälten der Investorin und des Projektplaners gegen seine Person angestrengten Unterlassungsverfügungen abgewiesen worden sind.

Das Haus mit der Buchhandlung Walterscheid hält der Verein auch ohne offiziellen Denkmalschutz für schützenswert und stadtbildprägend. Er schlägt vor, den viergeschossig geplanten Neubau, für den der Bebauungsplan geändert werden muss, hinter dem bestehenden Haus zu realisieren. Die Unterschriftensammlung gegen den Abriss wird fortgeführt.

Was sich 2016 im Museum getan hat, schilderte die stellvertretende Vorsitzende und Museumsleiterin Agnes Menacher. Außer der Ausstellung zur Rheinromantik mit Katalog und der Ausstellung KulinArt Andy Mo hielt die Renovierung und Neuausrichtung von Museumsräumen sie in Atem. Historisches Zinn und Keramik machten Platz für die Geschichte der Sinziger Fliesenherstellung. Menacher dankte den Helfern Josef Erhardt, Bernd Retterath und Manfred Gappe und der Stadt für Renovierungsgelder.

„Ob die für 2017 geplante Dauerausstellung auch in die Räume der Deutschen Steinzeug kommt, müssen wir abwarten“, so die Museumsleiterin. Sie verwies indes mit weiteren Stationen auf den anhaltenden Erfolg der 2015 gestarteten Wanderausstellung „Kriegsende – und dann?“. Außerdem wählten die Mitglieder den Vorstand neu. Nur die Amtszeit des Vorsitzenden läuft noch ein Jahr. Die Mitglieder bestimmten Menacher und Matthias Röcke erneut zu stellvertretenden Vorsitzenden. Hardy Remann, mit Röcke Autor des Buches „Architektur in Sinzig“ und Ideengeber für einen Architekturpreis für Sinzig, wird Schatzmeister anstelle von Gottfried Nonnast, der sich nicht mehr zur Verfügung stellte. Peter Billig gab den Beisitzerposten ab und Sarah Kasper-Brötz setzt aus. Wiedergewählte Beisitzer sind Josef Erhardt, Hildegard Ginzler, Dirk Meyer und Angelika Schneider. Anton Simons wurde neu in den Vorstand gewählt. Billig und Nonnast wurden von Amendt mit Dank und symbolischen Anerkennungen verabschiedet.

Das nächste Angebot des Vereins ist das Turmgespräch am 9. März mit dem Titel „Der Dreißigjährige Krieg im Herzogtum Jülich-Berg“. Hans D. Jüchtern spricht über den Verlauf und die Auswirkungen.⋌

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