Tourismus im Ahrtal Dank an die Helfer, Kritik in Richtung Bahn

MAYSCHOSS · Beim traditionellen Festausklang in Mayschoß stellen die Redner aktuelle Themen in den Fokus.

 Weinfestabschluss in Mayschoß mit allen Weinköniginnen der Ahr.

Weinfestabschluss in Mayschoß mit allen Weinköniginnen der Ahr.

Foto: Martin Gausmann

Bei herbstlich frischer Abendluft zog es am Montag noch einmal Gäste des Ahrtals und Funktionsträger aus Politik und Wirtschaft der Region auf den Waagplatz in Mayschoß. Nach fünf Weinfest-Wochenenden feierten sie gemeinsam den Ausklang des Weinfests in Mayschoß und damit gleichzeitig das Ende der Weinfeste 2017 an der Ahr. Die offiziellen Reden befassten sich vor allem mit der Bedeutung des Ehrenamts für die Weinorte. Laute Ablehnung fanden die Pläne der Bahn, die Zahl der durchgehenden Personenzüge nach Bonn deutlich zu reduzieren.

Rudolf Mies, der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Mayschoß, der die Weinfest-Wochenenden organisiert, sprach von einer „sehr anstrengenden Zeit“ für die Winzer, die sich trotz Weinlese bei der Vorbereitung und Durchführung der Feste engagiert hätten. „Da stößt das Ehrenamt an seine Grenzen“, sagte er und zitierte: „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.“ Der Vorstand des Verkehrsvereins werde überlegen, wie die Feste im kommenden Jahr organisiert werden könnten. Im Rückblick sprach Mies von „vielen, gut gelaunten Besuchern“, und er hob die Band Bellinghausen Dancing Sound hervor, deren flotte Musik bestens angekommen sei.

Mit 85 000 Euro aus Festerlösen habe der Waagplatz zur „guten Stube von Mayschoß“ umgestaltet werden können, sagte Mies. In seinen Dank schloss er Weinkönigin Nadine und Prinzessin Alina ein: „Ihr habt eure Sache gut gemacht, es hat immer Spaß gemacht, mit euch unterwegs zu sein.“

Dem Dank an die Freiwilligen schloss sich Landrat Jürgen Pföhler an. „Es ist das Ehrenamt, das unseren Kreis trägt“, sagte er. Mittlerweile habe der Wein von der Ahr einen hervorragenden Ruf weit über Deutschland hinaus. Der Winzergenossenschaft gratulierte er zu ihren jüngsten Erfolgen und Auszeichnungen (der General-Anzeiger berichtete).

Dann sprach Pföhler zum Thema Ahrtalbahn, über der „dunkle Wolken“ und ein „Damoklesschwert“ schwebten. Scharf kritisierte er, dass die Bahn den Personenverkehr auf der Rheinschiene zugunsten von mehr Güterzügen einschränken wolle. Die Anlieger der Rheinschiene seien schon jetzt vom Lärm der Güterzüge geplagt. Pföhler listete Resolutionen gegen das Vorhaben auf: vom Kreis Ahrweiler, der Verbandsgemeinde Altenahr und der Kreisstadt. Auch Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis zeigen sich solidarisch. „Die Ablehnungsfront steht“, das wichtige Thema werde die Region länger beschäftigen. Pföhler rief auch dazu auf, sich dem Protest im Internet anzuschließen. Der Mayschosser Bürgermeister Hubertus Kunz dankte dem Kreischef. „Wir wollen wesentlich mehr, wir wollen den 20-Minuten-Takt ab morgens um 5 Uhr und bis zum nächsten Morgen um 2 Uhr“, benannte er seine Vision von einer S-Bahn-Verbindung Richtung Norden. „Die Ahr ist die gute Stube des Ballungsraums, und wir kämpfen für eine gute Zukunft der Ahrtalbahn.“ Über „fünf wunderschöne Wochen“ berichtete Weinkönigin Nadine. Auch sie dankte den Helfern und den Winzern, die trotz der späten Fröste eine gute Ernte eingefahren hätten. Im kommenden Jahr gelte es nicht nur 150 Jahre Winzergenossenschaft Mayschoß zu feiern, sondern auch 50 Jahre Weinköniginnen in Mayschoß.

Der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Rudolf Mies, bilanzierte ein gutes Ergebnis des Festes trotz zwei verregneter Wochenenden. Am umsatzstärksten sei das „Fest der 1000 Lichter“ gewesen. „Ohne das Engagement der Freiwilligen Feuerwehr wäre das nicht möglich gewesen“, sagt er. Und auch zum großen Feuerwerk am vergangenen Samstag hätten sich die Gäste auf dem Festplatz und später im Weinkeller gedrängt, sagte Mies zufrieden.

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