Trinkwasser Chlorung in Sinzig dauert an

SINZIG · Die Ursache für die Verunreinigung des Trinkwassers in Sinzig ist bislang noch nicht gefunden. Aus diesem Grund dauert die Chlorung des Wassers weiter an.

Seit etwa drei Monaten wird das Trinkwasser der Stadt Sinzig und der Verbandsgemeinde Bad Breisig mit Chlor desinfiziert. Notwendig wurde dies, nachdem bei routinemäßigen Proben im August an vier Stellen coliforme Keime festgestellt worden waren. Durch das Chlor wird eine Ausbreitung der Keime verhindert und eine Beeinträchtigung der Gesundheit vermieden. Inzwischen ist das Wasser wieder in Ordnung, es besteht keine Gefahr mehr für die Sinziger und Bad Breisiger. Nach wie vor ungeklärt ist jedoch, wie die Coli-Bakterien in das Wasser gelangen konnten.

Die Ursachenforschung dauert an. Alle bautechnischen Anlagen und das rund 150 Kilometer lange Leitungsnetz wurden überprüft. Ohne Erfolg. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf die Gülle-Ausbringung außerhalb des Trinkwasserschutzgebietes gelegt, berichtete der Chef der für die Wasserversorgung zuständigen Stadtwerke, Bernd Lischwé. Nach Abschluss der mehrwöchigen Untersuchung habe man feststellen können, dass kein Zusammenhang zwischen Gülle und den im Trinkwasser aufgetauchten Keimen bestehe.

Nun wird bereits seit September die zentrale Trinkwasseraufbereitungsanlage überprüft. Diese sogenannte Entsäuerungsanlage besteht aus einer Vielzahl von Komponenten wie Filtern, Be- und Entlüftungsanlagen, Riesleranlagen, Rohrleitungen und Tiefbehältern. Alle Anlagenteile sind zudem doppelt vorhanden, um die Wasserversorgung auch bei einem Ausfall eines Teils weiterhin aufrechterhalten zu können. Heißt: Die Fehlersuche wird sich noch hinziehen.

"Das Wasser kann unbedenklich getrunken werden, auch wenn die Geruchs- und Ge-schmacksbeeinträchtigungen durch das Chlor natürlich unangenehm sind", so Lischwé. Die Chlorung stelle jedoch sicher, dass keine neuen Keime ins Trinkwasser gelangen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, müssten die Untersuchungen sehr gewissenhaft und gründlich vorgenommen werden. Es werde somit noch eine Weile dauern, bis die Stadtwerke "grünes Licht" geben und die Chlorung beendet könnten.

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