Bad in Bad Breisig CDU steht zu defizitären Römer-Thermen

BAD BREISIG · Die CDU in Bad Breisig steht zu den defizitärem Römer-Thermen. Auch wenn Experten zu einem anderen Ergebnis kommen, bleibt die teure Freizeiteinrichtung nach Einschätzung der Union ein unverzichtbarer Bestandteil im Angebot für Gäste und Einheimische.

 Die Bad Breisiger Römer-Thermen: Teuer aber unverzichtbar.

Die Bad Breisiger Römer-Thermen: Teuer aber unverzichtbar.

Foto: Hans-Jürgen Vollrath

Das hatten sich die Auftraggeber anders vorgestellt. Nach einem Gutachten sollen sich die positiven Auswirkungen der Römer-Thermen auf das Bad Breisiger Wirtschaftsleben in einem überschaubaren Rahmen halten. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Sanierung des Bades in Höhe von 3,5 Millionen Euro stellt sich nun die Frage des Wertes einer solchen Einrichtung. Dazu gab es in der jüngsten Vorstandssitzung des CDU-Ortsverbands reichlich Diskussionsbedarf.

Letztlich waren sich alle Mandatsträger darüber einig, dass das Gutachten nur einen Aspekt zunächst beleuchtet habe, nämlich das Einkaufsverhalten der Gäste in der Stadt. „Leider wurde die gesamtwirtschaftliche Auswirkung dieses Wirtschaftsbetriebes nicht untersucht“, so Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch. Auch nach Auffassung des Ortsverbandsvorsitzenden der CDU, Norbert Heidgen, sind die Römer-Thermen ein unverzichtbarer Bestandteil der touristischen Infrastruktur der Quellenstadt und für viele Neubürger ein ausschlaggebendes Argument bei der Wohnsitzwahl. Die Gutachter kamen allerdings zu einem anderen Ergebnis.

„Gutachten hin oder her, fest steht, dass sich eine Therme heutzutage nicht kostendeckend betreiben lässt. Eine singuläre Betrachtung führt hier nicht weiter, denn der Mehrwert einer solchen Einrichtung muss sich aus einer Gesamtbetrachtung der Infrastruktur einer Gemeinde ergeben, um die wirtschaftlichen Auswirkungen realistisch einschätzen zu können“, schrieb nun die CDU in einer Pressemitteilung.

CDU: Thermen sind Aushängeschild der Stadt

Die Attraktivität der Gemeinde ergebe sich aus „der Gesamtschau der Standortfaktoren“. Dazu zähle neben der Verkehrsinfrastruktur auch die Lebensqualität durch Freizeit- und Kulturangebote und Erholungseinrichtungen.

Nicht nur, dass Bad Breisig ohne ein (Thermal-) Bad schlicht undenkbar erscheine, ergebe sich die Lebensqualität der Stadt zudem durch den gerade renovierten Kurpark, die neu gestaltete Bachstraße mit einer repräsentativen Unterführung, der Rheinpromenade, deren Attraktivität durch die baldige Neugestaltung aufgewertet wwerden soll, die beliebten Wanderwege durchs Breisiger Ländchen, den historischen Ortskern in Oberbreisig, die modernisierten Spielplätze und Sportstätten oder auch das vitale Vereinsleben.

Die CDU Bad Breisig stehe zu den Römer-Thermen und sei davon überzeugt, dass - unabhängig vom Ergebnis des Gutachtens - die Thermen ein Aushängeschild für die Stadt seien und in Verbindung mit weiteren Standortfaktoren eine erhebliche Bedeutung für ihre Attraktivität haben.

Verbesserungspotenzial sieht die Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch hingegen in der Überarbeitung des Marketingkonzepts, indem die Werbung beispielsweise bei Hotelgästen für den Besuch der Thermen intensiviert werden müsse.

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