Volksfest im Kreis Break-Dancer rotiert auf Sinziger Kirmes

SINZIG · Eines der größten Volksfeste der Region, die Sinziger Kirmes, ist ein Magnet für die Familien. Zur Eröffnung gab es einen Festumzug mit vielen Vereinen, das Feuerwerk am Dienstagabend sorgt für einen bunten Abschluss.

 Bunte, schnelle Fahrgeschäfte locken auf die Kirmes.

Bunte, schnelle Fahrgeschäfte locken auf die Kirmes.

Foto: Martin Gausmann

Es ist wohl das älteste Volksfest im Kreis und für die Sinziger sind die Kirmestage immer noch hohe Feiertage. Die offizielle Eröffnung und der Fassanstich sind ein Job für den König und nicht für den Kaiser. Und so schlug Erich Berger, frisch gekürter König der Jusseps-Jonge, am Samstag bei der offiziellen Kirmes-Eröffnung die beiden Fässchen Freibier an. Trotz 750-Jahr-Feier in diesem Jahr: Kaiser Barbarossa hatte am Kirmessamstag frei.

Jahreszahlen und die Historie spielen beim Kirmesvergnügen in Sinzig immer eine besondere Rolle. An Mariä Himmelfahrt, dem 15. August 1241, hatte der markante spätromanische Sakralbau von Sankt Peter seine Weihe. Sankt Peter und die Sinziger Kirmes als eines der ältesten Volksfeste der Region sind unmittelbar miteinander verbunden. Diese 776-jährige Geschichte betonte auch Dechant Achim Thieser in seiner Predigt bei der Schausteller-Messe am Freitag. Bürgermeister Wolfgang Kroeger konnte da nur mit 750 Jahren Stadtrechte kontern.

Feiern statt reden

Ansonsten ließen es die Sinziger bei ihrer Kirmes aber sehr entspannt angehen. Schwätzchen halten beim kühlen Blonden, oder ein entspannter Familienbummel sind an den hohen Festtagen bis Dienstag angesagt. So lang es aber die Kirmestraditionen in Sinzig gibt: Die gemeinsame offizielle Eröffnung fand erst zum zweiten Mal statt. Um 18 Uhr formierte sich auf Einladung der Jusseps-Jonge ein Festzug, der diesen Namen verdient hatte. Neben den Jusseps-Jonge selbst nahmen die Vereine wie Hubertus-Schützen, die Sankt Sebastianer und der Spielmannszug Freiweg teil. Auch der TV 08, der Männergesangverein Cäcilia, die Stadtsoldaten und die Junggesellen aus Koisdorf hatten Fahnenabordnungen geschickt. Erstmals dabei war eine kleine Abordnung des Bürgerforums.

„Nicht viel reden, sondern feiern“, hatte Bürgermeister Wolfgang Kroeger sein Kirmesmotto gefunden. Er freute sich, dass es gelungen war, einen gemeinsamen Eröffnungstermin mit Stadt, Kirche, Jusseps-Jonge und Schaustellern auf die Beine zu stellen. Die jahrelang übliche Doppeleröffnung hatte in Sinzig in der Vergangenheit für viel Kopfschütteln gesorgt. Die Pflege der Kirmestraditionen ist Sache der Sankt-Josef-Gesellschaft: Der älteste Sinziger Verein wurde bereits im Jahr 1300 als kirchliche Schutzorganisation gegründet. Nach einem zweiten Festzug zum Vereinsheim an der Helenenbergstraße feierten die Jusseps-Jonge am Samstagabend dort ihren Königsball.

Feuerwerk zum Abschluss

Geredet und getrunken wurde an Theken in Biergärten und natürlich an den Ständen der Parteien und der Kirche. Beim „roten“ Bier der SPD geht der Erlös wie üblich an die Stadtranderholung der Arbeiterwohlfahrt für Kinder. Bei der CDU, genauer gesagt der Jungen Union, wurde es jeck, denn deren Bierstanderlös geht an den Karnevals-Nachwuchs in Sinzig, Westum und Bad Bodendorf. Und so standen dort mehr Jecken als Christdemokraten am Zapfhahn.

Global und lokal heißt seit Jahren das Motto am Bierstand der Kirche. Der Erlös in diesem Jahr wird zum einen in die kostenintensive Renovierung der Orgel in Sankt Peter fließen. Die andere Hälfte geht an das Straßenkinderprojekt Ere im brasilianischen Maceio.

Trotz aller Historie, die Sinziger Kirmes ist ein buntes Volksfest mit Unterhaltung und Spaß für die ganze Familie. Zum Abschluss gibt es am Dienstag in Sinzig gegen 22 Uhr mit dem Höhenfeuerwerk dann noch einmal einen großen Besucherandrang.

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