Konzert in der Sängerhalle Oberbreisig Beschwingt in den Frühling

OBERBREISIG · Der Sängerbund Oberbreisig mit den beiden Solisten Anne Lenz und Christian Kossmann begrüßte mit einem Konzert den Frühling. Die Sängerhalle war gefüllt mit Musikbegeisterten, die mit Beifall nicht geizten.

 Solistin Anne Lenz entführte beim Sängerbund auch in die Welt der Oper. GAUSMANN

Solistin Anne Lenz entführte beim Sängerbund auch in die Welt der Oper. GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Mit einem großen musikalischen Bogen vom klassischen Volkslied bis hin zu Musicalmelodien hat es der Sängerbund Oberbreisig trefflich verstanden, die Sängerhalle komplett zu füllen. Mit den Solisten Anne Lenz und Christian Kossmann entstand ein gemütlicher Sangesabend, der sich nahtlos in das frühlingshafte Panorama vor den großen Fenstern einfügte. Mit Applaus geizte das Publikum bei keinem Stück.

Wuchtig ließen es die Mannen von Chorleiter Jürgen Rieser zum Auftakt ins Tal hinein schallen. „Du Land der Burgen“ von Rudolf Desch besingt in althergebrachter Weise den Rhein. Der frische Tau des „Sommermorgen“ von Moritz Hauptmann bestach durch ausgefeilte Dynamik. Daran schlossen sich passgenau der „Frühlingsglaube“ und der Klassiker „Die Forelle“ von Franz Schubert an. Zum klaren Sopran von Lenz ließ Begleiterin Beate Michel die Wellen im Klavier nur so spritzen.

Ebenfalls aus der Feder Schuberts ist das „Ständchen“, das mit seinem sehnsuchtsvoll dunklen Timbre so gar nicht seinem schwungvollen Titel gerecht werden will. Dennoch heimste Bariton Kossmann für seine Interpretation reichlich Begeisterung ein. Wenn es um schmachtenden Chorgesang geht, dann darf natürlich Wolfgang Tropfs „Die Rose“ nicht fehlen, seit seinem Debüt im Film „The Rose“ von 1979 ein Klassiker in allen Facetten. Passend dazu schwang im Volkslied „Heimat“ von Ernst Hansen eine gehörige Portion Pathos mit, das so nur ein Männerchor hervorbringen kann. Mit nordischen Kanten versehen, besang der Sängerbund mit Edvard Griegs „Landerkennung“ die Fahrten des dänischen Königs Olaf Tryggvason, der an neuen Gestaden anlegt. Musikalisch diente das Klavier als Ausguck, das eine unwirtliche Meereslandschaft entwarf. Schließlich gelang der König – in Person von Solist Kossmann – an sein Ziel und wurde von sphärischen Chorgesängen begrüßt.

Vier Stücke führten in die Welt der Oper. Lenz sang die Arie der Zofe Despina aus der Oper „Cosi fan tutte“ von Wolfgang Amadeus Mozart, die empfiehlt, dass die Mädchen den Spieß doch einmal umdrehen und die Männer zu ihren Spielbällen machen sollen.

Aus Mozarts „Die Zauberflöte“ erklang der Klassiker „Bei Männern, welche Liebe fühlen“, den die beiden Solisten im Duett aufführten. Das darin beschriebene Ehebild ist dermaßen überzeichnet, dass man es nur als augenzwinkernd verstehen kann. Die Zuhörer ließen sich dennoch von den lieblichen Melodien einfangen. Das „Lalala“ des Jägerchors aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber ließen keinen Fuß ruhig und zum Chor der Schmiedegesellen aus Albert Lortzings „Der Waffenschmied“ wurde sogar ein waschechter Amboss geschlagen.

Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ und „New York, New York“ von Frank Sinatra luden zu einem Trip über den großen Teich ein. Das Finale lag ganz in Musical-Händen: mehrere Stücke aus Frederick Loewes „My fair Lady“. Darunter durfte als großer Abschluss natürlich auch „Ich hätt' getanzt heut' Nacht“ nicht fehlen. So schnell sollte der Beifall nicht abebben.

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