118 Einsätze Belastungsgrenze der Altenahrer Feuerwehrleute ist erreicht

ALTENAHR · Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde (VG) Altenahr wurden im vergangenen Jahr zu insgesamt 118 Einsätzen gerufen. Das bedeutet auch, dass die Belastungsgrenze der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrangehörigen erreicht ist.

 Im Beisein von Gerhard Oelsberg (links) und Bürgermeister Achim Haag (rechts) werden die Altenahrer Wehrleute geehrt. Wehrleiter Frank Linnarz (2. v. rechts) erhält das Silberne Ehrenzeichen am Bande.

Im Beisein von Gerhard Oelsberg (links) und Bürgermeister Achim Haag (rechts) werden die Altenahrer Wehrleute geehrt. Wehrleiter Frank Linnarz (2. v. rechts) erhält das Silberne Ehrenzeichen am Bande.

Foto: Martin Gausmann

Hoch bleibe auch die Zahl der psychisch belastenden Einsätze, wenn etwa der Rettungsdienst unterstützt werden müsse oder wenn die Kameraden zu Verkehrsunfällen gerufen würden. Als Beispiel nannte Linnarz den schweren Verkehrsunfall mit zwei Toten auf der Altenahrer Ortsumgehung am 13. Juni 2017. „Auch wenn wir von Unwetter und Hochwasser im Jahr 2017 verschont geblieben sind, müssen wir uns im Klaren sein: Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser“, erinnerte Linnarz. Darum sei der Hochwasseralarmplan im vergangenen Jahr überarbeitet worden.

Der Wehrleiter sagte auch, dass neben den Einsatzstunden viel Zeit zur Aus- und Fortbildung sowie in das Gemeindeleben investiert worden sei. Zufrieden zeigte er sich mit dem 2017er Haushalt der Verbandsgemeinde in puncto Feuerwehr. Für Ahrbrück werde ein „mittleres Löschfahrzeug“ angeschafft. Kosten: 175 000 Euro. Es werde im vierten Quartal 2018 ausgeliefert. Ersatzbeschaffungen der Ausrüstung für Atemschutzträger könnten realisiert werden. Für die Generalsanierung des Feuerwehrhauses in Kesseling seien erste Planungen gemacht worden, zudem konnten neue Ausgehuniformen beschafft werden.

Der 2018er Haushalt der Verbandsgemeinde ermögliche die Beschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs als Gebrauchtfahrzeug, sagte Linnarz. Möglich sei auch die Ersatzbeschaffung von Geräten, insbesondere für den gesetzlich vorgeschriebenen Trinkwasserschutz. Die Feuerwehr Kalenborn werde mit Atemschutz ausgestattet. Ausdrücklich bedankte sich Linnarz bei Rat und Verwaltung, die die Verbesserungen möglich machten. Den Kameradinnen und Kameraden lobte er für ihr hohes Engagement und ihre Einsatzbereitschaft. Für die konstruktive Unterstützung bedankte er sich bei seinen beiden Stellvertretern Thorsten Gasper und Dirk Schmitt.

351 Aktive in 16 Einheiten verrichten den ehrenamtlichen Dienst

In der Verbandsgemeinde Altenahr verrichten 351 Aktive in 16 Einheiten den ehrenamtlichen Dienst, darunter sind 20 Frauen. Zwei Entpflichtungen wegen des Erreichens der Altersgrenze stehen sieben Neuaufnahmen gegenüber. Die entgegen dem Landestrend steigende Mitgliederzahl sei eine erfreuliche Entwicklung, führte Linnarz aus. Trotzdem könnten sich die Verantwortlichen nicht beruhigt zurücklehnen, denn aufgrund der begrenzten Zahl von Arbeitsplätzen innerhalb der Verbandsgemeinde müsse die Ausrückestärke vor allem tagsüber genau beobachtet werden.

Die Neuaufnahmen wertete Linnarz als „Früchte der intensiven Jugendarbeit“ in den Jugendgruppen mit derzeit 17 Mädchen und 49 Jungen. Der Wehrleiter bedankte sich bei allen Jugendfeuerwehrwarten und Betreuern und warb für die Gründung weiterer Jugendgruppen.

Als Hausherr hatte der Berger Bürgermeister Erwin Kessel die Veranstaltung eröffnet. Er kündigte an, dass der Straßenbau in einem halben Jahr abgeschlossen sei. Verbandsbürgermeister Achim Haag lobte die „hoch qualifizierten Kräfte“, die in den Feuerwehren ihren Dienst tun. Der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Gerhard Oelsberg nannte die Tätigkeit in den Wehren eine „anspruchsvolle ehrenamtliche Arbeit“, und er lobte die Bereitschaft der Kameraden, sich weiterzubilden.

Auszeichnungen für langen Einsatz

Dann hatte die Stunde der Auszeichnungen geschlagen. Silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre langen Einsatz für die Gemeinschaft erhielten Klaus Richter (Ahrbrück), Thorsten Gasper (Altenahr), Wilfried Hürtgen (Kreuzberg), Alexander Groß (Staffel), Volker Hansen und Nico Sebastian (Hönningen). Das Silberne Ehrenzeichen am Bande überreichte Haag an Wehrleiter Frank Linnarz.

Wegen Erreichens der Altersgrenze wurde Hubert Kreuer verabschiedet. Neu verpflichtet wurden Andreas Tempel und René Wauer aus Kalenborn, Simon Schreiner aus Rech, Tim Gilles aus Mayschoß, Michael Schaefer aus Altenahr, Marius Witt aus Heckenbach und Emilian Linnerz aus Lind. Nach einer Reihe von Beförderungen und Bestellungen ging die Versammlung zum gemütlichen Teil über.

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