In Sinzig brodelt es hinter den Kulissen Bürgermeister Kroeger in der Kritik

SINZIG · Die Ratsfraktionen fragen sich, ob er wieder antritt: Bislang hat sich das Stadtoberhaupt noch nicht erklärt. Das soll er nun bis zum 15. Januar nachholen. Von einem Ultimatum kann jedoch keine Rede sein.

 Wolfgang Kroeger: Im Januar will er mitteilen, ob er für eine weitere Amtsperiode kandidiert.

Wolfgang Kroeger: Im Januar will er mitteilen, ob er für eine weitere Amtsperiode kandidiert.

Foto: Martin Gausmann

Hinter den kommunalpolitischen Kulissen in Sinzig rumort es gewaltig. Die Folge ist eine brodelnde Gerüchteküche. Grund für das Vorweihnachtstheater ist die bislang nicht vorliegende Antwort auf die Frage, ob Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger (CDU) im kommenden Jahr eine dritte Amtszeit anstrebt oder in den Ruhestand tritt. Angeblich habe es ein von CDU, SPD, FDP und FWG gestelltes Ultimatum per Brief an Kroeger gegeben: Der Amtsinhaber solle sich bis zum 15. Januar erklären. Das 63-jährige Stadtoberhaupt war in den vergangenen Wochen krank geschrieben und konnte sich nicht erklären. Heute wird er im Rathaus zurück erwartet.

Kroeger selbst habe mitgeteilt, er wolle sich über Weihnachten nach Rücksprache mit seiner Familie entscheiden, ob eine weitere Amtsperiode für ihn in Frage komme. Es sei zwar richtig, dass es einen an Kroeger adressierten Brief gebe, hieß es aus Ratskreisen. In ihm ging es allerdings lediglich um die Verschiebung der für Dezember geplanten, nun aber auf Januar terminierten Ratssitzung sowie um die Querelen um den Bau einer neuen Feuerwache, deren Kosten bekanntlich weitaus höher ausfallen, als ursprünglich angenommen. Von einem „Ultimatum“ könne keine Rede sein.

Wenn Kroeger heute ins Rathaus zurückkehrt, wird nach GA-Informationen am Abend der Ältestenrat tagen. Das Thema „Bürgermeister-Kandidatur“ werde dann sicherlich angesprochen, teilte ein Fraktionsvorsitzender des Rates dem GA mit. Es gebe unter den Fraktionsvorsitzenden den Konsens, bis zum 15. Januar abzuwarten, wie Kroeger sich entscheide. Dann gelte es, die Weichen zu stellen und eine Stellenausschreibung auf den Weg zu bringen.

Dies hatte eigentlich in der Dezembersitzung des Rates auf der Agenda gestanden. Wegen Kroegers Krankheit wurde die Sitzung, in der auch der Haushalt verabschiedet werden sollte, auf Januar vertagt.

Kroeger war in den in die Kritik geraten, nachdem es zwei Gerichtsverfahren gegen Rathausmitarbeiter gegeben hatte, zu denen die Verwaltungsspitze nicht erschienen war. Zudem gibt es Ärger wegen der viel zu teuren Feuerwache. Allerdings handelt es sich lediglich um erste Plan- und Kostenentwürfe, in denen insbesondere die Wünsche der Feuerwehr berücksichtigt waren.

Kroeger hatte dem GA auf Anfrage bereits vor Wochen mitgeteilt, dass sich die Erstfassung des Architekten so nicht umsetzen lasse.

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