Abschiebung eskaliert Asylbewerber droht in Sinzig mit Selbstmord

SINZIG · Eine Abschiebung drohte am Montagmorgen in Sinzig zu eskalieren. Ein Asylbewerber verbarrikadierte sich mit einem Messer und drohte mit Selbstmord. Nach mehr als drei Stunden wurde der Mann zur Aufgabe bewegt.

Das Asylverfahren gegen eine dreiköpfige Familie syrischer Herkunft war in Deutschland rechtskräftig abgeschlossen worden. Nachdem die Familie den Ausreiseaufforderungen nach Rumänien bisher nicht nachgekommen war, sollte die Ausreise am Morgen gegen 5 Uhr zwangsweise durchgesetzt werden. Zur Durchführung hatte die Ausländerbehörde die Polizei um Unterstützung gebeten.

Als der 27-jährige Familienvater die Situation realisierte, bemächtigte er sich eines zum Wohnungsinventar gehörenden Messers und verbarrikadierte sich. Lautstark drohte er damit, sich selbst zu töten. Die Einsatzkräften brachten zunächst die Ehefrau und das zweijährige Kind, ebenso die übrigen Hausbewohner – eine weitere Familie von Asylbewerbern – in Sicherheit.

Aufgrund der emotional aufgewühlten Stimmung des 27-Jährigen zielten die polizeilichen Maßnahmen zunächst darauf ab, die Situation zu beruhigen und zu stabilisieren. Vorsorglich wurden Rettungskräfte von DRK und Feuerwehr zum Einsatzort beordert, ebenso Spezialkräfte der Polizei sowie ein Dolmetscher.

Gegen 8.15 Uhr konnte der 27-Jährige nach vorangegangenem Gesprächskontakt zur Aufgabe bewegt und festgenommen werden. Körperlich unverletzt wurde er zunächst in eine psychiatrische Fachklinik gebracht.

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