Altenahrer Verbandsbürgermeister Achim Haag führt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

ALTENAHR · Die Bundestagung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat in Hamburg einen neuen Präsidenten gewählt: Achim Haag. Die Delegierten der 18 Landesverbände votierten einstimmig für den Altenahrer Verbandsbürgermeister.

 Achim Haag absolviert im Sommer regelmäßig Einsätze für die DLRG am und auf dem Laacher See. Jetzt ist er Präsident der Lebensretter auf Bundesebene.

Achim Haag absolviert im Sommer regelmäßig Einsätze für die DLRG am und auf dem Laacher See. Jetzt ist er Präsident der Lebensretter auf Bundesebene.

Foto: Martin Gausmann

Haag folgt als Präsident der DLRG auf Hans-Hubert Hatje aus Schleswig-Holstein, der Anfang Februar nach langer Krankheit verstorben war.

Seit 1974 ist Achim Haag Mitglied der DLRG. Er absolviert regelmäßig seinen ehrenamtlichen Dienst am Laacher See. Zwischen 2001 und 2012 war der heute 62-Jährige Präsident des Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Dem Präsidium des Bundesverbandes gehörte Haag von 2009 bis 2013 als Justiziar und in den vergangenen vier Jahren als Vizepräsident an. Achim Haag ist zudem seit Jahrzehnten beim Deutschen Roten Kreuz engagiert, dessen Vorsitzender er im Kreis Ahrweiler ist.

„Die DLRG ist sehr gut aufgestellt und erfreut sich großer Beliebtheit“, stellte der neue Präsident fest. Entgegen dem allgemeinen Trend in der Vereinslandschaft sei die Mitgliederzahl in den vergangenen vier Jahren sogar leicht auf mehr als 553.000 gestiegen. Zudem unterstützten inzwischen eine Million Förderer die ehrenamtliche Arbeit der Wasserretter und Schwimmausbilder. Haag: „Diesen großen Zuspruch verdanken wir auch der Vielfalt in unserem Verband – von der Schwimmausbildung über die Jugendarbeit bis hin zum Einsatz. Ob Jung oder Alt, mit oder ohne Migrationshintergrund, mit oder ohne Behinderung: In der DLRG finden alle Menschen, die das Ziel verfolgen, Wasserfreizeit sicher zu machen, ihren Platz.“

Zahl der Ertrinkenden in Deutschland verringern

Die Lebensretter wollen in den kommenden Jahren die Zahl der Ertrinkenden in Deutschland verringern. „Unsere Vision, die Zahl der Opfer bis 2020 gegenüber dem Jahr 2000 auf etwa 260 zu halbieren, treibt uns immer noch an“, so Haag. Angesichts von mehr als 500 Ertrunkenen im Jahr 2016 sei das Unterfangen schwierig, doch jedes aktive Mitglied in den bundesweit rund 2000 Gliederungen werde alles in seiner Macht Stehende dafür tun.

Problematisch für die humanitäre Organisation, sagte der DLRG-Präsident weiter, seien die sich verschlechternden politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Schließen von Schwimmbädern, Defizite in der Schwimmausbildung an den Schulen, aber auch Veränderungen im familiären Bereich erschwerten das Erreichen der gesteckten Ziele zum Teil erheblich.

Einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge sind fast 60 Prozent der Grundschüler keine sicheren Schwimmer. Den Schlüssel zum Stoppen der nachlassenden Schwimmfähigkeit sieht Haag vor allem in der Bäderpolitik: „Wir müssen und werden um jedes Bad kämpfen. Kämpfen heißt auch, neue Wege in der Kooperation mit anderen Verbänden, den Ministerien und Kommunen zu gehen. Wir werden die Überzeugungsarbeit gegenüber der Politik intensivieren. Es geht um das Wohl und die Sicherheit unserer Kinder. Dafür benötigen wir Schwimmbäder und eine qualifizierte Schulschwimmausbildung.“

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