Wein- und Musikereignis 8. Sinziger Weinsommer überrascht die Weinkönigin

SINZIG · Kühler Wein und viel Musik gab es zur achten Auflage des Weinsommers auf dem Kirchplatz in Sinzig. Das Publikum zeigte sich sehr angetan.

Nur wenige machte sie noch stutzig. Für andere passte sie längst: die Verbindung von Sinzig und Wein beim Sinziger Weinsommer. War es doch nunmehr die achte Auflage des Wein- und Musikereignisses, das seit vier Jahren an zwei Tagen auf dem Kirchplatz über die Bühne geht. Dies mit steigender Resonanz, wie langjährige Standbetreiber fanden.

„Es ist eigentlich etwas Besonderes, wenn man sieht, dass wir nun das achte Weinfest haben, aber Wein von keiner einzigen Rebe in unserem Stadtbezirk offiziell gekeltert wird“, so Bürgermeister Wolfgang Kroeger, ohne die 27 Weinstöcke des historischen Weinbergs in Bad Bodendorf zu vergessen.

Als Repräsentantin des Weins begrüßte er die Königin des Anbaugebiets Ahr. „Sinzig? Winzerfest? Es funktioniert. Alles voll besetzt“, fasste Irena Schmitz ihre anfängliche Verwunderung zusammen.

Vor der Kulisse von Rathaus und Sankt Peter hatte sich ein Rund aus Hütten gebildet, in denen es Antipasti und Flammkuchen aber vor allem eben viel Wein gab. Mittendrin die Besucher an mit Sackleinen und Sonnenblumen geschmückten Tischen unter freiem Himmel oder Sonnenschirmen. Die Atmosphäre war entspannt, fast familiär, zumal sich die Besucher aller Altersklassen überwiegend aus Sinzig und der näheren Umgebung rekrutierten. Mit 600 bis 700 Besuchern an beiden Veranstaltungstagen rechnete Harald Monschau, Vize des Gewerbe- und Touristikvereins „Aktiv für Sinzig“, der den Weinsommer in Zusammenarbeit mit der Stadt ausrichtet: „Und das, obwohl wir mit dem Bad Neuenahrer Burgunderfest konkurrieren.“

Die rund 200 Sitzplätze sowie bald auch die Plätze an den umliegenden Stehtischen waren bald besetzt, als am Freitag das „Dream Team“ mit Winfried Schuld und Ian Jory und am Sonntag in Vierer-Formation „Menino“ spielten. Waren am Freitag tatsächlich ein paar Regentropfen gefallen, sangen Menino etwa im Song „Chuva“ am Samstag nur davon.

Dafür perlte bei sommerlichen Temperaturen und Tanz zu brasilianischen Rhythmen der Wein in den Gläsern. Eindeutiger Favorit war der Blanc de Noir, wie die beteiligten Winzer von Ahr, Pfalz, Mosel, Nahe und Mittelrhein konstatierten: Kühl und spritzig-fruchtig durfte gerne sein, was ins Glas kam.

Etwa acht reine Weinstände, ein reiner Essensstand und ein gemischter Stand schienen auf den ersten Blick nicht viel, boten aber ein reiches Spektrum – zumindest an Weinen: Von Riesling, Silvaner über Grau-, Weiß-, Früh- und Spätburgunder aus Deutschland bis hin zum portugiesischem Vinho Verde, süffigen Italienern oder tiefroten Spaniern reichte die Auswahl und entsprach damit ganz dem Motto „Internationale und regionale Weine probieren & genießen“.

Bei den Speisen hätte es für manchen Besucher noch etwas mehr sein dürfen, ebenso bei den Sitzplätzen. Einige hatten sich wohlweislich eigene Klapphocker mitgebracht, „weil wir Wein gerne gemütlich im Sitzen genießen“.

Etwas zu gucken gab es außerdem: Uli Martin vom Bürgerforum stellte die Aktion „Barbarossafiguren“, von denen vier den Kirchplatz zierten und die ersten zum Weinsommer in der Stadt ihren festen Platz eingenommen hatten. Bis Ende August soll der geplante Rundweg komplett sein.

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