Bürgermeister erwartet Antworten Ärger über die Deutsche Bahn in Bad Breisig

BAD BREISIG · Alarmstimmung in Bad Breisig: Wegen der Verzögerungen bei den Bahnsteigarbeiten am Bahnhof in Bad Breisig sind die Sorgen groß, dass die Gemeinde vom Zugverkehr abgekoppelt wird. Der Bürgermeister erwartet nun Antworten von der Bahn.

 Der Bad Breisiger Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach.

Der Bad Breisiger Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach.

Foto: Martin Gausmann

Aufgrund der angekündigten Verzögerungen bei den Bahnsteigarbeiten am Bahnhof in Bad Breisig befürchten Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach und Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann–Lersch, dass die Stadt vom Zugverkehr abgekoppelt wird. Für Tausende Pendler wäre das fatal. Ab Juni 2019 soll der Rhein-Ruhr-Express in Bad Breisig halten. Ohne die entsprechenden Bahnsteige ist das nicht möglich.

Unmissverständlich sei bislang für die Züge des Rhein-Ruhr-Express von einer erforderlichen Anhebung der Bahnsteige um 40 Zentimeter auf einer Länge von 170 Metern die Rede gewesen, so Weidenbach. Nun müsse man nach Abschluss aller denkbaren Planungs- verfahren und Finanzierungsfestlegungen feststellen, dass das Eisenbahnbundesamt plötzlich eine Länge von 225 Metern fordere, die Dimensionierung ansonsten für zukünftige Zugverkehre nicht ausreichend sei.

Eindeutig und unmissverständlich habe sich die mit der DB Station & Service AG abgestimmte Baumaßnahme auf die Bahnsteiglänge von 170 Metern bezogen, die nicht nur mit der Bahn, sondern auch mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz abgestimmt worden sei. Weidenbach: „Alle Finanzierungsvereinbarungen, die die Stadt unterschrieben hat, gehen von dieser Vorgabe aus.“

Nach Mitteilung der Bahn dem GA gegenüber ist nun eine neue Genehmigungsplanung erforderlich. Dies wird zu einem Zeitverzug führen, der bis zum geplanten Baubeginn in Bad Breisig im Januar 2019 nicht mehr zu kompensieren sein wird, ist sich Weidenbach sicher. Dementsprechend hat Weidenbach nun die Bahn angeschrieben, um zu erfahren, wie sie sich die Verkehrsstation Bad Breisig für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) ab dem Sommer 2019 vorstelle. Weidenbach und Hermann-Lersch wollen von der Bahn wissen, mit welchen weiteren Nachteilen die Stadt sowie die Pendler zu rechnen haben. Ebenfalls ungewiss: der neue Baubeginn. Weidenbach: „Was für uns völlig undenkbar ist: Dass Züge der DB in 2019 im Bahnhof Bad Breisig nicht mehr halten können und Zu- und Ausstiege nicht möglich sind.“

Dringender Appell an die Bahn

Die Verantwortlichen der Bahn würden von ihm nun „dringend zu einem Gespräch gebeten“. Es liege im besonderen Interesse der Einwohner der gesamten Verbandsgemeinde sowie der unzähligen Pendler, dass Bad Breisig beim Einsatz der neuen Züge nicht vom Verkehrsnetz abgekoppelt werde, unterstrichen Hermann-Lersch und Weidenbach im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Beide hoffen nun auf eine „positive Rückmeldung der Deutschen Bahn“. Die Forderung von Verbandsgemeinde und Stadt: „Die neuen Züge der DB dürfen erst fahren, wenn die Baumaßnahmen an der Strecke, auch in Bad Breisig, ordnungsgemäß abgeschlossen sind. Notfalls muss die Ein- und Ausstiegsmöglichkeit in Bad Breisig durch Provisorien sichergestellt werden.“

Die enorme Wichtigkeit der Umbaumaßnahme mache auch die Bereitschaft der Stadt Bad Breisig, Planungs- und Baukosten in einer geplanten Höhe von rund 850.000 Euro trotz schwierigster Haushaltslage zu übernehmen, sehr deutlich. Ob diese Geldmittel nun allerdings überhaupt noch ausreichend sind, darüber habe mit der Stadt und der Verbandsgemeindeverwaltung bisher niemand gesprochen.

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