Einwohnerversammlung in der Grafschaft Outlet und Hochwasserschutz standen auf der Tagesordnung

GRAFSCHAFT · Mehr als 50 Teilnehmer an einer Einwohnerversammlung, das war für Grafschaft-Bürgermeister Achim Juchem am Donnerstagabend im Ringener Rathaus bei der elften Auflage in seiner Amtszeit Rekord.

"Früher saßen hier vielleicht sechs Ratsmitglieder und zwei Bürger", anerkannte Juchem das Publikumsinteresse. Dieses galt der Einwohnerentwicklung ebenso wir der Flüchtlingsunterbringung, der Zukunft der Grafschaft für die ein Konzept auf den Weg gebracht werden soll, dem Hochwasserschutz, Radwegen und dem geplanten Factory Outlet Center bei Beller.

Für das FOC hat sich der potenziellen Investor Flächen nördlich der A-61-Abfahrt Beller von privat gesichert, erklärte Juchem. Es gebe einen Ratbeschluss pro FOC, doch der sei für die Fläche im Innovationspark gefällt worden. Für eine Ansiedlungen seien also noch planungsrechtliche Hürden zu nehmen, ehe ein Zielabweichungsverfahren eingeleitet werden könne. Damit dämpfte der Bürgermeister etwas den Optimismus auf Tempo, den es beim Neujahrsempfang des "Team Grafschaf" gegeben hatte. Aktuell gibt es in der Gemeinde Grafschaft 97 Flüchtlinge. Im vergangene Jahr habe es 152 Zuweisungen gegeben, für 2016 rechnet die Gemeinde mit weiteren 200. Die Aufnahmekapazität beträgt aktuell 118 Personen in 26 Wohnungen.

Voll erschlossen ist die Grafschaft, was das schnelle Internet angeht. Nur beim Handyempfang hapere es noch hie und da, sagte Juchem. Dafür funktioniere der Radwegebau über Wirtschaftswege umso besser. Durch den Einsatz von Kalkgranulat könne eine Beitragspflicht für die Anlieger umgangen werden. Unumgänglich waren in den vergangenen Jahren Investitionen in den Hochwasserschutz. Mit Nierendorf ist nun das dritte Rückhaltebecken nach Bengen und Gimmigen fertig. Dabei habe die Grafschaft auch mit Bad Neuenahr-Ahrweiler kooperiert. In Kooperation mit der Caritas läuft das Projekt "Älterwerden auf der Grafschaft".

Ziel: Verbesserung der Lebensqualität von älteren Menschen mit Projekten von Seniorentaxi bis Betreutes Wohnen zu Hause. In Sachen Verkehr führte Juchem an: "Wer hier für Entlastung sorgt, sorgt da für Belastung". Eine eigene Autobahnzufahrt sei zwar der Wunsch von Haribo gewesen, "doch hier haben wir nicht die Lufthoheit", sagte Juchem. Er verwies auch auf das Verkehrsgutachten "Zur Erweiterung des Innovationsparks", das auf der Homepage der Gemeinde einzusehen sei. Die bisherige Autobahnanbindung des Innovationsparks könne den Zusatzverkehr durch die Goldbären verkraften, "wenn der Beller Kreisel etwas größer wäre, ginge es noch besser". Und wenn, sei nur eine Anbindung mittig zwischen Vettelhoven und Bölingen in Rede. Denn mit dem Rastplatz Vettelhoven habe der Landesbetrieb Mobilität anderes vor.

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