50.000 Euro Neuer Kommandowagen für die Grafschafter Feuerwehr

GRAFSCHAFT · Die Brandschützer stellen ihren 50.000 Euro teuren Kommandowagen vor, der besonders bei Unwetterlagen und Einsätzen in unwegsamem Gelände zum Einsatz kommen soll.

Die Grafschaft hat jetzt einen Kommandowagen für die Leitung ihrer Feuerwehr. Das taufrisch ausgelieferte Fahrzeug hat knapp 50.000 Euro gekostet. „Dafür erwarten wir noch einen Landeszuschuss von 12 000 Euro“, sagte Bürgermeister Achim Juchem dem General-Anzeiger.

Die Anschaffung basiere auf dem Feuerwehrkonzept 2014 bis 2019. „Grundsätzlich dient das Führungsfahrzeug der Wehrleitung zum frühzeitigen Erreichen der Einsatzstelle, soll jedoch als Allrad-Version gleichzeitig durch eine entsprechende Bauausführung als multifunktionales Fahrzeug, insbesondere bei Unwetterlagen und Einsätzen in unwegsamem Gelände, zur Verfügung stehen“, so Juchem.

Durch die ausgeschriebene Bauart als Pick-up-Doppelkabiner mit Allrad bestehe die Möglichkeit, feuerwehrtechnisches Gerät mitzuführen. Auch könnten beispielsweise große Stromerzeuger als Anhänger mitgeführt werden, ohne dafür extra größere Einsatzfahrzeuge einsetzen zu müssen. Die Ladefläche des neuen Wagens hat ein Hard-Top, das die Ladung vor Zugriffen, Nässe und Schmutz schütze.

Pick-up-Doppelkabiner mit Allrad

„Insbesondere die Hochwassereinsätze der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass für die Wehrleitung, die bisher die Einsatzstelle mit Privat-Pkw erreichen musste, kein adäquates Feuerwehrfahrzeug zur Verfügung stand“, erklärte Juchem. „So konnten mehrfach bei Starkregenlagen zur Lageerkundung bestimmte Streckenabschnitte nicht von der Wehrleitung befahren werden, da Schäden am eigenen Pkw zu befürchten waren oder die Autos für die Wassertiefe nicht geeignet waren.“ Dieser Missstand in der Ausrüstung sei durch die Neuanschaffung behoben.

Indes suchen die Wehrleute von Bengen nach einer Altanschaffung, einem sogenannten leichten Löschfahrzeug. Nicht, dass die Wehrleute es wiederhaben wollten, aber was aus dem Wagen aus dem Jahr 1943 wurde, interessiert sie schon. Denn das Einzige, was von dem Oldtimer geblieben ist, ist ein Foto des Feuerwehr- und Fahrzeugfotografen Udo Paulitz, das es 2011 in einen Fotokalender des Korsch Verlags geschafft hat. Das hängt im Bengener Gerätehaus und zeigt den Feuerwehrwagen in der Verlängerung der Bachstraße vor dem Mühlenberg.

Das Fahrzeug wurde 1943 auf einem Mercedes L 1500 S aufgebaut. 1983 hat die Löschgruppe Bengen den Wagen von der Gemeinde Grafschaft übernommen, die ihn vorher bei der Löschgruppe Vettelhoven eingesetzt hatte. „Mehr als ein halbes Jahr lang haben wir den Wagen aufgearbeitet“, erinnert sich Erich Krupp, ehemaliger Wehrchef der Gemeinde, im Gespräch mit dem General-Anzeiger. „Danach wurde der Mercedes zur Ausbildung und für die regelmäßigen Fahrten zu Feuerwehrfesten genutzt, brachte aber durchaus auch mal nachrückende Kräfte zu Einsatzstellen, wenn der eigentliche Fuhrpark schon unterwegs war.“

Vor 25 Jahren wurde der Wagen schließlich verkauft und durch einen Opel Blitz aus dem Jahr 1971 ersetzt. „Dann hat sich jede Spur verloren“, sagt Krupp, der ihn nicht zurückhaben will, aber „gerne mal besuchen möchte“. Letzte bekannte Daten sind die Fahrgestellnummer 301 030145, die Motornummer 159029 0063 und der Motortyp M159. In Bengen hatte der Wagen das Kennzeichen AW-AH 631. Das vorherige Kennzeichen war AW-04038 mit der Kraftfahrzeugbriefnummer 79 778 243, später TA 940 740.

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