DB übernimmt Buslinienverkehr Nahverkehr in der Grafschaft soll sich deutlich verbessern

GRAFSCHAFT · Die politischen Gremien in Grafschaft suchen einen Standort für einen Busbahnhof. Die DB übernimmt am 1. Juli den Buslinienverkehr.

Mit Beginn der Sommerferien beginnt in der Gemeinde Grafschaft eine neue Zeitrechnung in Sachen ÖPNV, denn zum 1. Juli übernimmt die DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH aus Montabaur den Buslinienverkehr. Das berichtete Bürgermeister Achim Jochum (CDU) in der jüngsten Sitzung des Schulträgerausschusses. Das habe zahlreiche positive Auswirkungen, denn die Taktungen, die Umsteigemöglichkeiten, die Fahrtzeiten sowie das Fahrtangebot an den Wochenenden würden deutlich verbessert. Außerdem sehe das neue Angebot eine bessere Abstimmung der Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Busse mit den Zügen an den Bahnhöfen Ahrweiler, Bad Neuenahr, Bad Bodendorf, Dernau, Oberwinter, Remagen und Sinzig vor. Zwischen Ringen und Rheinbach werde zudem ein Express-Bus der Linie 848 mit kurzen Umsteigezeiten auf die S-Bahn in Meckenheim in Richtung Bonn und Euskirchen eingerichtet.

Allerdings sei zur Umsetzung des Nahverkehrsplans in der Grafschaft ein Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) mit sechs Busabfahrtsstellen in Ringen erforderlich, der als neuer Verknüpfungspunkt im Kreis Ahrweiler fungieren soll. Der Standort Ringen sei durch den Nahverkehrsplan vorgegeben, um die Umsteige- und Fahrtzeiten zu gewährleisten, so Juchem weiter. Doch wo genau der ZOB hin soll, muss der Gemeinderat noch entscheiden. Der hatte sich schon einmal festgelegt und die Ahrtalstraße am Ortsausgang in Richtung Bad Neuenahr auserkoren. Doch damals stellte sich heraus, dass der Boden dort am Rande der Tongrube nicht standfest genug für diesen Zweck ist. Daher war es erforderlich geworden, einen neuen Standort zu suchen.

Zwei Grundstücke sollen genauer überprüft werden

Dafür hat man jetzt zwei mögliche Grundstücke im Auge, die nach dem Willen des Ausschusses noch einmal genauer überprüft werden sollen, vor allem hinsichtlich ihrer schnellen Umsetzbarkeit. Es handelt sich zum einen um eine Fläche „Aufm Schweig“ in direkter Nachbarschaft zum Opel-Autohaus Glath und zum anderen um eine Fläche oberhalb des gemeindeeigenen Bauhofes „Ober dem Karweiler Weg“, außerhalb des Ortes. CDU-Fraktionschef Klaus Huse forderte: „Wir müssen schnellstmöglich eine Entscheidung treffen.“

Denn bis dahin läuft der gesamte Busverkehr über einen provisorischen Busbahnhof im Bereich Kreuzerfeld, der sich auf drei Haltepunkte verteilt. Hier könnten zeitgleich sechs Busse an- und abfahren und somit der vorgegebene Zeitplan eingehalten werden, so Juchem. Zudem seien für die Umsetzung nur geringfügige bauliche Umbaumaßnahmen erforderlich. Die drei Bushaltestellen wolle man dezentral anordnen, um die Durchfahrt durch die Straße in beide Fahrtrichtungen auch während der Ankunftszeiten der Busse zu gewährleisten.

Ein Halt soll sich an der Turnhalle, einer an der Grundschule und einer gegenüber dem Kindergarten befinden. Hierdurch soll die Erreichbarkeit der Haltestellen für die Grundschulkinder weitestgehend ohne Querung der Straße möglich sein. Um die Sicherheit für die Kita-Kinder zu verbessern, werde derzeit die Herrichtung eines zweiten Zugangs von Seiten der Bahnhofstraße her geprüft.

Provisorium soll nicht ewig bleiben

Doch alle Ausschussmitglieder waren sich einig, dass dies nur eine vorübergehende Lösung sein dürfe, bis der endgültige Standort des ZOB feststehe. Richard Horn (FWG) sagte etwa: „Ich hoffe, das wird kein ewiges Provisorium werden.“ Alle ins Auge gefassten Standorte für den ZOB seien nicht optimal, aber die beiden jetzt zur Debatte stehenden Flächen sei noch die besten, nachdem ein ZOB innerhalb des Innovationsparks Rheinland aus fahrplantechnischen Gründen verworfen worden war.

„Wir haben alle Bauchschmerzen, aber wir haben keine Alternative“, wusste auch Udo Klein (SPD) und mahnte ebenfalls, möglichst schnell eine Entscheidung über den künftigen Standort zu treffen. Wobei Claus Hartmann (SPD) zu bedenken gab, man müsse den Standort so wählen, dass eine gewisse soziale Kontrolle möglich sei, weil dort viele Schüler auf ihrem Weg von und zur Schule umsteigen müssten. „Als Vater einer Tochter sage ich: Ein Standort außerhalb der Ortschaft ist auszuschließen.“

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