Grafschafter Mittagstisches in Leimersdorf Keiner is(s)t allein

LEIMERSDORF · In frühlingshaftem Grün und mit frischen Blumen sind die Tische im Haus des Dorfes ansprechend eingedeckt, auf jedem der 14 Teller liegt ein Glückskeks. So nach und nach trudeln die Senioren ein, die sich für den „Grafschafter Mittagstisch“ unter dem Motto „Keiner is(s)t allein“ angemeldet haben.

 Zum Ort der Begegnung wurde das Leimersdorfer Dorfhaus. FOTO: MARTIN GAUSMANN

Zum Ort der Begegnung wurde das Leimersdorfer Dorfhaus. FOTO: MARTIN GAUSMANN

Foto: Gausmann

Schnell füllen angeregte Gespäche den Raum in Leimersdorf, bis das neunköpfige ehrenamtliche Team des Projektes „Älterwerden in der Grafschaft mitgestalten“ das aus dem Maranatha Bad Bodendorf angelieferte Essen serviert: Kartoffel, Knödel, Erbsen, Möhren, Rinderbraten. Den Kuchen, der zum abschließenden Kaffee gereicht wird, stiftet eine der Helferinnen.

„Ich bin hier der Vorkoster“, schmunzelt Rosemarie Steinheuer aus Lantershofen: „Wenn's mir heute bei der Premiere schmeckt, dann wollen einige Lantershofener Frauen auch mitkommen.“ Die rüstige und reiselustige 73-Jährige, die sich über Austausch und neue Kontakte freut, ist mit dem Auto gekommen. Wer jedoch den Mittagstisch nicht fußläufig erreichen kann oder nicht in Leimersdorf wohnt, dem hilft der Hol- und Bringdienst. „Mit Fahrzeug und Fahrer unterstützt uns die Gemeinde“, betont Birgitt Schäfer, die die Senioren auch stellvertretend für Projektleiterin Katharina Steinich im Namen des Trägers, dem Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr, begrüßt.

So wird das Dorfhaus schnell zum Ort der Begegnung für Menschen aus der gesamten Grafschaft – die älteste Bürgerin ist 85 Jahre alt. „Sollte sich der Mittagstisch etablieren, teilen wir eventuell auf zwei Orte auf“, so Schäfer. Anfängliche kleine Schwierigkeiten, wie zum Beispiel, dass eine Eckendorferin den hohen Buseinstieg nicht meistern konnte und daher leider diesmal daheim bleiben musste, werden unbürokratisch gelöst. „Da nehmen wir beim nächsten mal ein Trittbänkelchen mit“, sagt der Fahrer. Nur einer ist nicht gekommen: der 18-Jährige, den seine Mutter angemeldet hatte.

Die nächsten Termine, immer am letzten Freitag im Monat, sind 27. Mai und 24. Juni. Die Kosten von sieben Euro inklusive Kalt- und Warmgetränke, werden vor Ort entrichtet. Gäste mit geringem Einkommen erhalten auf Anfrage beim Caritasverband einen Zuschuss ( 0 26 41/75 98 75). Bei der Anmeldung bei Birgitt Schäfer, 0 22 25/79 76 oder Sabina Pfeffer, 0 22 25/70 25 70, bitte angeben, ob der Fahrdienst benötigt wird.

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