Grundstücke im Kreis Ahrweiler gesucht Investor will Windräder in der Grafschaft bauen

GRAFSCHAFT · Gibt es bald Windräder auf der Grafschaft? Ein Windenergieanlagen-Betreiber möchte gerne nördlich vom Innovationspark solche Anlagen errichten und schreibt deswegen Grundstückseigentümer an.

 Bald auch auf der Grafschaft? Ein Windkraftbetreiber möchte solche Räder nördlich vom Innovationspark errichten.

Bald auch auf der Grafschaft? Ein Windkraftbetreiber möchte solche Räder nördlich vom Innovationspark errichten.

Foto: picture alliance / Reinhard Dirs

Weder auf den Höhen des Ahrtals noch oberhalb der Hänge der Rheingemeinden Remagen, Sinzig oder Bad Breisig waren Windräder bislang willkommen. Störungen der Sichtbeziehungen und Einbrüche im Tourismusgeschäft waren die vordringlichen Gründen, warum man den Betreibern derartiger Anlagen bisher eine Abfuhr erteilte. Nun wird die Firma Innogy SE wieder aktiv – in der Grafschaft.

Als regional aktives Ingenieurbüro mit Sitz in Geilenkirchen, das sich mit der Planung, Entwicklung und Realisierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt, schreibt derzeit die „BMR energy solution“ im Auftrag von „Innogy SE“ gezielt Grafschafter Grundstücksbesitzer an. „Wir möchten gerne auf dem Gemeindegebiet der Grafschaft im Bereich nordwestlich des Innovationsparkes Rheinland in enger Abstimmung mit der Gemeinde Windenergieanlagen planen“, schreibt das Unternehmen, das nach eigenen Angaben bereits fertiggestellte Windparks in Bedburg (Rhein-Erft-Kreis) und Eschweiler (Städteregion Aachen) begleitet habe. Grundstückseigentümer, deren Flurstücke für den Bau von Windrädern in Frage kommen könnten, werden in dem Brief zu einem persönlichen Gespräch gebeten. Ziel: „Wir möchten Ihnen ein Angebot für die Anpachtung Ihres Grundstückes unterbreiten“, heißt es in einem dem General-Anzeiger vorliegenden Brief an eine Erbengemeinschaft.

Grafschafts Bürgermeister Achim Juchem (CDU) teilte auf Anfrage mit, dass im Jahr 2016 umfangreiche Flächenuntersuchungen in allen Ortsbezirken stattgefunden hätten. Dabei habe sich ergeben, dass „letztendlich nur eine sehr kleine Fläche für Windkraft in Frage kommt“. Schließlich gelte es, Tabuzonen und Abstandsflächen einzuhalten. Ein Wildwuchs von einzelnen Windkraftanlagen quer durch die Grafschaft soll durch Ausweisung von Konzentrationszonen verhindert werden.

Der Ringener Wald und ein Areal zwischen Eckendorf und Innovationspark stellten eine solche Konzentrationsfläche dar. Längst hat der Ringener Ortsbeirat jedoch abgewunken. Die Beeinträchtigungen für das Landschaftsbild und den Wald seien viel zu groß, so das Gremium. Als große Einzelbauwerke waren Windenergieanlagen innerhalb von regionalen Grünzügen zunächst ohnehin nicht zulässig. Somit war auch die Fläche nördlich des Innovationsparkes außen vor. Aber: Inzwischen sind Windkraftanlagen sehr wohl auch in regionalen Grünzügen genehmigungsfähig.

Die Gemeinde ist nicht die Grundstückseigentümerin

„Da wir als Gemeinde in dem denkbaren Gebiet nicht Grundstückseigentümer sind, haben wir die Betreiberfirma Innogy – wie auch andere in der Vergangenheit bereits anfragende Firmen – an die Grundstückseigentümer verwiesen“, erklärte Bürgermeister Juchem.

Er geht davon aus, dass sich derartige Anlagen nur dann für die Betreiber rechnen, wenn mehrere Windräder gebaut werden können, da ja auch die Zuleitung von den Anlagen zu dem nächsten Einspeisepunkt (beispielsweise die neue Umspannanlage im Innovationspark) Kosten verursachen werde. Bei einer einzelnen Anlage lohne das nicht.

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