Einsatz auf der Grafschaft Heftige Gewitter lösen Großbrand aus

BIRRESDORF · Bei dem heftigen Gewitter am Samstagmorgen sind gleich mehrere Blitze in den Bentgerhof bei Birresdorf eingeschlagen. Die Einschläge setzten eine Lagerhalle und einen angrenzenden Reitstall in Brand.

Die Leitstelle Koblenz alarmierte um 4.27 Uhr zunächst die Wehren der Löschgruppe Untere Grafschaft. Die ersten eintreffenden Kräfte stellten fest, dass beide Gebäude bereits in voller Ausdehnung brannten. Sofort wurden weitere Kräfte der Grafschaft nachalarmiert. Aus den vorgehaltenen Löschwasserreserven aus den Zisternen des Bentgerhofes wurden erste Löschangriffe vorgenommen. In den Gebäuden mit einer Grundfläche von rund 900 Quadratmetern war neben Stroh auch eine Stallung für Pferde untergebracht. Die acht Tiere konnten selbstständig aus dem offenen Stall auf eine angrenzende Weide flüchten und blieben unversehrt.

Derweil wurde die Einsatzstelle von Gemeinde-Wehrchef Achim Klein in Abschnitte unterteilt, um das Feuer von mehreren Seiten und auch von der Drehleiter aus zu bekämpfen. „Unser Problem war die Wasserversorgung an dem Aussiedlerhof“, berichtete Klein dem General-Anzeiger. Deshalb sei neben sämtlichen Tanklöschfahrzeugen aus der Grafschaft auch das Großtanklöschfahrzeug aus Ahrweiler in Marsch gesetzt worden.

Dieses nahm für die Löschwasserversorgung gemeinsam mit zwei Fahrzeugen der Grafschaft einen Pendelverkehr zwischen dem zwei Kilometer entfernten Hochbehälter und dem Brandort auf. Auch wurde den Traktor mit einem Tankanhänger des Bentgerhofes für den Wassertransport eingesetzt. Doch alle Mühen nutzten nichts. Den Wehren blieb schließlich nichts anderes übrig, als die beiden Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen.

Dabei verbrannten unter anderem 500 Ballen Heu und rund 250 Strohballen. Für Nachlöscharbeiten wurden mit einem Bagger und einem Radlader vom benachbarten Stefanshof weitere Teile der bereits eingestürzten Gebäude eingerissen. Gerd Vogt von der Ahrweiler Polizeiwache: „Wir schätzen den entstandenen Sachschaden auf rund 400 000 Euro.“ Die Feuerwehren der Grafschaft waren mit insgesamt 52 Kameraden noch bis in den späten Samstagvormittag im Einsatz.

Die ersten Einsatzkräfte hatten den Bentgerhof nach vier Stunden verlassen können. Die Brandwache teilten sich noch bis Sonntagabend Einheiten aus der kompletten Gemeinde im Vier-Stunden-Rhythmus. „Das verdient besonders an einem Sonntag Anerkennung“, sagte Klein dem General-Anzeiger. „Gleichzeitig hob er das professionelle Vorgehen der ehrenamtlichen Wehrleute hervor. Ein Rettungswagen des DRK-Ortsverbandes Ahrweiler war am Samstag vorsorglich nach Birresdorf ausgerückt.

Ein Bild von der Lage machte sich am Samstag bereits vor dem Morgengrauen der in Birresdorf wohnende Bürgermeister der Grafschaft, Achim Juchem. Am Vormittag sprach er allen Einsatzkräften seinen „Dank für den engagierten Einsatz“ aus. In seinen Dank schloss Juchem, der auch am Sonntag wieder an der Einsatzstelle war, aber auch die Birresdorfer Bevölkerung ein, denn diese hatte sich neben Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung spontan um die Verpflegung der Helfer gekümmert. Juchem lobte im Gespräch mit dem General-Anzeiger aber auch die Feuerwehren: „Das Zusammenspiel der Einheiten hat bestens funktioniert.“

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