Der Stolz der Kirchengemeinde Große Orgel in kleiner Kapelle in Birresdorf

BIRRESDORF · Eine neue Orgel mit 30 Registern ist in Sankt Hubertus in Birresdorf gesegnet worden. Das neue Instrument hat 30 Register, zwei Manuale und Pedale und ist mittlerweile die dritte, die in der Kapelle eingeweiht wird.

 Orgelsegnung in Birresdorf durch Alexander Burg. Rechts: Organist Heinrich Fuchs.

Orgelsegnung in Birresdorf durch Alexander Burg. Rechts: Organist Heinrich Fuchs.

Foto: Matin Gausmann

„Die kleinste Kapelle in der Grafschaft hat jetzt die größte Orgel“, sagte Organist Heinrich Fuchs schmunzelnd, bevor er zum ersten Mal die neue „Königin der Instrumente“ in der Sankt Hubertuskapelle Birresdorf erklingen ließ. Die hatte Pfarrer Alexander Burg zuvor in einem kurzen Gottesdienst gesegnet, denn ohne Gottes Segen dürfe man eine Kirchenorgel nicht spielen, hatte Fuchs unmissverständlich klargestellt.

Und schon nach dem ersten Lied, dem allseits bekannten „Lobet den Herren“, war auch Burg vom Klang der neuen „Viscount Vivace 40“-Orgel fasziniert: „Wer das alte Instrument noch in Erinnerung hat, dem geht heute das Herz auf.“ Der Pfarrer dankte ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Zivilgemeinde bei diesem Projekt.

Auf der letztjährigen Kirmes hatte Fuchs beim traditionellen Kirmesfrühstück Ortsvorsteher Klaus Huse klargemacht, dass mit dem alten Instrument kein vernünftiges Musizieren mehr möglich sei. Eine neue Orgel müsse her. Daraufhin habe Huse dem Grafschafter Bürgermeister Achim Juchen „aufgelauert“, scherzte Burg, und diesem die Situation geschildert, dass die Orgel in der Kapelle kaum noch einen hörbaren Ton von sich gebe. „Wir beide waren uns schnell einig, dass dies ein gutes Projekt ist, das wir aus dem Haushaltsansatz für die Ortsbezirke schnell und unbürokratisch umsetzen können“, erinnerte sich Huse. Der Ortsbeirat habe kurz darauf einen entsprechenden Beschluss gefasst, und nun sei es soweit.

Der Eingangsbereich wurde neu gestrichen

Zur Feier des Tages seien in und an der Kapelle Unterhaltungsarbeiten durchgeführt worden, erläuterte Huse weiter. Die Eingangstür habe man neu gestrichen, den Fußboden der Empore, auf der die Orgel aufgebaut wurde, erneuert, und die Lampen zudem mit energiesparenden LED-Leuchten bestückt. Auch die „Hubertusjagd“ werde jetzt von den Seiten angestrahlt und damit sehr schön hervorgehoben. Das 1803 von Peter Joseph Schmitz geschaffene Kunstwerk trägt die Inschrift „Ecce ego mittam eis venatores et venabuntur eos“, zu deutsch: „Siehe, ich werde ihnen Jäger schicken und sie werden diese jagen.“

Die neue Orgel hat 30 Register, zwei Manuale und Pedale und ist mittlerweile die dritte, die in der Kapelle eingeweiht wird. Die beiden Vorgänger-Instrumente hätten jeweils gut 20 Jahre gehalten, erinnerte sich Fuchs.

Wie gut die neue Orgel klingt, demonstrierte Fuchs mit dem Lied „Klänge der Freude“ von Edward Elgar, das die drei Dutzend Zuhörer in der damit randvollen Kapelle, darunter auch Bürgermeister Achim Juchem und Ortsvorsteher Klaus Huse sowie mehrere Mitglieder des Birresdorfer Ortsbeirats, mit Genuss in sich aufsogen.

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