Verkehrsaufkommen in der Region Grafschafter verfassen Resolution gegen Lärm

GRAFSCHAFT · Eine Resolution gegen das zunehmende Verkehrsaufkommen in den Orten der Gemeinde Grafschaft durch die Zustände auf der A 61 hat der Gemeinderat gefasst. Aufgrund häufiger Unfälle und Staus auf der Autobahn würden die Grafschafter über Gebühr belastet.

Der geplante Ausbau der Autobahn A 61 auf sechs Spuren stand gleich mehrfach im Fokus des Grafschafter Gemeinderates in seiner letzten Sitzung in der zu Ende gehenden Legislaturperiode. Zum einen setzt man große Hoffnungen darauf, dass mit dem im Bundesverkehrswegeplan 2030 als „vordringlicher Bedarf“ eingestuften beidseitigen sechsspurigen Ausbau eine deutliche Verringerung der Lärmbelastung der Grafschafter Bürger einhergehen werde. Bei einem Neubau gelten nämlich sehr viel geringere Lärmschutzgrenzwerte als bei einer Sanierung, sodass bessere Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden müssten. Zum anderen glaubt man, dass damit auch die zunehmenden Unfälle und Staus auf der Autobahn der Vergangenheit angehören werden.

Letzteres goss das Gremium in eine nach eingehender Diskussion ohne Gegenstimmen verabschiedete Resolution, die an die Verkehrsministerien in Mainz und Berlin übersandt werden soll. Die „Resolution gegen das zunehmende Verkehrsaufkommen in den Ortslagen der Gemeinde Grafschaft aufgrund zunehmender Unfälle und Staus auf der Autobahn 61“, war von der CDU-Fraktion eingebracht worden. Darin drückt der Gemeinderat seine ernste Besorgnis über die zunehmende Belastung der Ortslagen durch den steigenden Ausweichverkehr der A 61 aus. „Die Menschen in der Gemeinde leiden unter dem zunehmenden Verkehr, dem Lärm und den Abgasen“, heißt es da. Stundenlang gehe sehr oft nichts mehr, die Situation sei nicht länger stillschweigend hinnehmbar.

Seit Jahren nehme der Verkehr auf der A 61 stetig zu. Gerade in den vergangenen Monaten seien mehrere schwere Unfälle am Meckenheimer Kreuz zu verzeichnen gewesen, bei denen bedauerlicherweise sehr oft auch Menschenleben zu beklagen waren. „Diese Unfallhäufung hat stets zu chaotischen Zuständen auf der L 83, der Ausweichstrecke der A 61, im Bereich der Gemeinde Grafschaft geführt“, heißt es in der Resolution. Die Ortsdurchfahrten insbesondere in Gelsdorf, Vettelhoven, Ringen und Lantershofen seien dann oft über viele Stunden lahmgelegt. Aber auch die Nebenstrecken wie die L 79 Richtung Beller, Oeverich, Leimersdorf, Birresdorf und Nierendorf seien davon betroffen.

Die Autobahn ist die größte Lärmquelle

Man erwarte die gründliche Analyse der Unfallgründe am Meckenheimer Kreuz und das Ergreifen geeigneter Maßnahmen im Bereich der Verkehrsführung, Verkehrsüberwachung und Geschwindigkeitsbeschränkung, um die Gefahrenlage zu entschärfen. Auch die Überprüfung der Beschilderung an der L 83 steht auf der Wunschliste, um unnötige Ausweichverkehre in der Grafschaft zu vermeiden. Schließlich plädiert das Gremium für die forcierte Aufnahme der Planungen zum beidseitig sechsspurigen Ausbau der A 61, um den Verkehrsfluss zu verbessern.

Zuvor schon hatte das Gremium die „Lärmaktionsplanung der Stufe drei“ bei vier Gegenstimmen verabschiedet mit dem Auftrag an die Gemeindeverwaltung, sich bei dem jeweiligen Baulastträger für die Umsetzung der dort vorgeschlagenen Lärmminderungsmaßnahmen einzusetzen. Darin wird die Autobahn 61 als größte Lärmquelle in der Gemeinde ausgemacht.

Da die Gemeinde Grafschaft kein Baulastträger für die A 61 ist, können mögliche Lärmschutzmaßnahmen in den betroffenen Bereichen nicht eigenständig und eigenverantwortlich durchgeführt werden. „Wir werden es nicht erleben, dass sich der Bund von einer Kommune vorschreiben lässt, wo er eine Lärmschutzwand bauen oder Flüsterasphalt verlegen muss“, machte Bürgermeister Achim Juchem (CDU) klar.

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