1. FC Köln Grafschafter Dirk Unschuld bringt neues Buch heraus

GRAFSCHAFT · Dirk Unschuld ist das, was Reiner Calmund gerne einen "positiv Bekloppten" nennt. Als eingefleischter Fan des 1. FC Köln sammelt der 39-jährige Grafschafter seit vielen Jahren mit großer Akribie jeden Schnipsel von und über seinen "Effzeh".

So hat es das personifizierte FC-Gedächtnis bis zum offiziellen Archivar des Traditionsvereins gebracht und in den vergangenen Jahren auch als Autor ("Im Zeichen des Geißbocks", "Als der Geißbock Moped fuhr") auf sich aufmerksam gemacht. Unter dem Titel "Mit dem Geißbock auf der Brust" hat der examinierte Altenpfleger jetzt ein Mammutwerk vorgelegt.

Gemeinsam mit seinem Co-Autor - dem Medienbeauftragten und Pressesprecher des Clubs, Frederic Latz - hat der Grafschafter fünf Jahre lang recherchiert, bisweilen gar alte Spielberichtsbögen und Mannschaftsbücher ausgewertet. Das Ergebnis ist eine 608 Seiten starke und zweieinhalb Kilogramm schwere Enzyklopädie, in der nicht nur alle 477 Spieler, sondern auch sämtliche Cheftrainer und vom Präsidenten bis zum Platzwart mehr als 200 Funktionäre, die seit der Gründung im Jahre 1948 im Verein tätig waren, porträtiert werden.

Sofern ein Spieler mindestens einmal das Trikot der 1. Mannschaft getragen hat, wird er mit einem biografischen Text und einer persönlichen Statistik gewürdigt. Aber auch jene 63 Lizenz- oder Vertragsspieler, die ohne Pflichtspieleinsatz in der ersten Mannschaft geblieben sind, finden Erwähnung.

Von fast allen Spielern finden sich mindestens zwei Fotos - eins aus der Zeit als aktiver Fußballer und ein aktuelles, das der Autor in der Regel selbst angefertigt hat. Als "verrückte Idee" bezeichnet selbst Dirk Unschuld das Vorhaben, die Grabstätten von bereits verstorbenen Personen aufzuführen.

"Wir hatten zu allen noch lebenden Personen persönlichen Kontakt", erklärt der gebürtige Adenauer, der im Klubmagazin "Geißbock-Echo" regelmäßig mit einer Historienkolumne vertreten ist und den 1. FC Köln seit nunmehr zehn Jahren in historischen Fragen betreut.

Das erforderte nicht selten echte Detektivarbeit. So lebt etwa Roger Magnusson, der 1966 ingesamt 20 Spiele für den FC bestritt, heute auf einer Elchfarm in Südschweden. Und der mit einer Afrikanerin verheiratete Georg Tripp, der in der Saison 1962/63 insgesamt dreimal für die Domstädter auflief, pendelt zwischen dem französischen Cosne-Cours-sur-Loire und Burkina Faso.

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