Löschgruppe braucht neue Mitglieder Feuerwehr in Lantershofen hat Personalmangel

LANTERSHOFEN · Alarm bei der Löschgruppe Lantershofen: Sie kann zurzeit nur noch auf sieben einsatzfähige Wehrleute zählen. Neue Kameraden werden dringend gesucht.

 Lantershofen FFW Sommerfest: Löschgruppenführer Rolf Ahrend verwöhnt seine Gäste

Lantershofen FFW Sommerfest: Löschgruppenführer Rolf Ahrend verwöhnt seine Gäste

Foto: Matin Gausmann

Bei der Löschgruppe Lantershofen der Grafschafter Freiwilligen Feuerwehr schrillen die Alarmglocken: Gab es vor ein paar Jahren noch 19 aktive Wehrleute, sind es aktuell nur noch zwölf, und von denen fallen fünf langfristig für Einsätze aus. Bleiben sieben einsatzfähige Wehrleute. Eine Sollstärke ist Löschgruppenführer Rolf Ahrend zwar nicht bekannt, aber das sind definitiv zu wenig Kameraden.

Rund 20 Mal wurde die Wehr in diesem Jahr bislang alarmiert. „Nicht immer konnten wir ausrücken“, so Ahrend zur mittlerweile dramatisch gewordenen Situation. Brennt es in Lantershofen, stehen zwei andere Löschgruppen alarmbereit. Wegen der engen Personalsituation tagsüber wurden schon vor vielen Jahren in der Grafschaft drei Ausrückbereiche gegründet. Aber wie kann man in Lantershofen, das in den vergangenen 40 Jahren dank fünf neuer Baugebiete enorm gewachsen ist, dem Problem Herr werden? In der Löschgruppe ist man ratlos. Dabei agiert die Wehr wie jede andere Freiwillige Feuerwehr auch: „Wir üben in der Regel zweimal im Monat, besuchen andere Wehren, machen Kameradschaftsabende, Grillabende und sogar eine Mehrtagestour. Alle sind voll ins Geschehen integriert“, so Ahrend. Doch anders als in anderen Grafschafter Orten bleiben interessierte Bewerber aus.

Viele der 20 Spinde im Spritzenhaus, in dem das nagelneue Einsatzfahrzeug steht, sind leer. Mit fortlaufenden Übungen im Ort kann die Wehr nicht auf sich aufmerksam machen, so bleibt erst einmal nur der Appell an die Bevölkerung, sich der Löschgruppe anzuschließen.

Wenig Besucher beim Feuerwehrfest

Interessenten müssen zunächst Feuerwehrausbildungen durchlaufen. Auf dem Weg zum Truppmann sind 70 Lehrstunden zu absolvieren, dann wird man offiziell in die Grafschafter Wehr aufgenommen. Dort warten weitere Lehrgänge, je nachdem, wie weit man es in der Hierarchie der Wehr bringen möchte.

Eine Lösung des Personalproblems hat auch der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem nicht parat. Er war der erste Besucher, der zum Tag der offenen Tür der Lantershofener Wehr am Samstag gekommen war. Am Abend fanden sich auch die ehemaligen Löschgruppenführer Josef Franken und Werner Kuttig ein, um sich über das aktuelle Geschehen zu informieren.

Doch ein Großteil der Bevölkerung aus dem Ort glänzte mit Abwesenheit. Große Feste in der nahen Umgebung waren wohl attraktiver, private Feiern im Dorf wurden vorgezogen. Auch am Sonntag wurde es nicht besser. „Das war das am schlechtesten besuchte Feuerwehrwehrfest der vergangenen Jahre“, waren die Kameraden enttäuscht. Nur beim Kinderfest am Nachmittag und als die befreundeten Wehren aus Gelsdorf, Ringen, Leimersdorf, Bengen, Karweiler und Bad Neuenahr ihre Aufwartung machten, hatten die Lantershofener Wehrleute etwas zu tun. Da war es fast schon gut, dass man auf die Zubereitung der beliebten Reibekuchen verzichtet hatte – aus Personalmangel.

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