Tag der offenen Höfe in Gelsdorf Erntegeräte raus, Besucher rein

GELSDORF · Beium "Tag der offenen Höfe" in Gelsdorf wurde das Leben auf dem Lande von der Apfelverkostungen bis zur Zuchtrinderschau präsentiert.

Gräfin von Paris und Alexander Lucas waren keine der Zigtausend Besucher bei den Tagen der offenen Höfe in Gelsdorf, aber dennoch da und in aller Munde. Schließlich gehören sie zu den Grafschafter Birnensorten, die genauso wie unzählige Apfelsorten verkostet, miteinander verglichen und säckeweise nach Hause getragen wurden. Ohne Obst oder Gemüse ging kaum einer heim.

Der ganze Ort wurde zum Leistungsschauplatz und zur Schlemmermeile. 20 Obstsorten und mehr verzehrten und verglichen die Besucher auf den Obsthöfen Sonntag, Schweinheim-Brünagel, Johannes Nachtwey und Peter Schöneseiffen, wo es teils zudem nach frittierten Apfelringen, Apfelwaffeln, Obst- und Zwiebelkuchen und anderen Speisen aus heimischen Produkten duftete.

Wie es tagtäglich in einem Chicorée-Treibbetrieb zugeht, zeigte Theo Münch bei laufender Produktion. Woanders konnte verfolgt werden, wie Apfelsaft gemacht wird. Apfelschießen wie Wilhelm Tell, Basteln mit Naturmaterialien, Karussellfahren, und Stockbrotbacken erfreute die Kinder. Eine ihrer Hauptattraktionen war zudem das „Kühegucken“ im Limousin-Zuchtbetrieb Gerharz, wo die Rinder genüsslich Heu kauten, während sich die jüngsten Besucher im Stall gleich daneben ausgelassene Strohschlachten lieferten und Strohburgen bauten.

Landwirtschaft zum Anfassen und mehr bot auch die 21. Auflage der Tage der offenen Höfe, die zum zweiten Mal unter der Ägide des eigens gegründeten Vereins „Interessengemeinschaft Offene Höfe und Betriebe“ unter dem Vorsitz von Dirk Sonntag durchgeführt wurden, der bei der offiziellen Eröffnung an alle Besucher gewandt erklärte: „Machen Sie einen Rundgang durchs Dorf, schauen Sie hinter die Kulissen der Höfe und Betriebe, und Sie werden feststellen, dass wir hier in Gelsdorf mit Herz und Seele unserer Arbeit nachgehen und versuchen, mit sehr viel Aufwand sehr gute Qualität zu produzieren.“

Weil es zum Auftakt am Samstagmorgen geregnet hat, gab es wohl keinen Besucherrekord von 10 000 und mehr Besuchern. Aber mit jeder Stunde wurde das Wetter besser und die Beteiligten zufriedener, waren doch ihre Vorbereitungen nicht umsonst.

Die Landwirte und Obstbauern hatten Erntefahrzeuge und riesige Obsterntekisten aus ihren Hallen, Innenhöfen, Scheunen und Ställen geräumt und so Platz gemacht für Tische und Stühle, Stände von diversen Vereinigungen oder Geschäftspartnern und für so manch besondere Attraktion: Vom Salonorchester und Jagdhornbläsern, bis hin zu Korbflechter und Weberin, die sich bei Ausführung ihrer Fertigkeiten über die Schulter schauen ließen.

Von der Landjugend, bei der eine Holzkuh zu melken war, bis zu den Landfrauen, die mit Leckereien und Infos sowie wärmenden Strickwaren, aber auch „Malen unter Anleitung“ punkteten, gab es viel Rahmenprogramm. Neben Landwirten sind seit Jahren auch Handwerker und Geschäftsleute bei den Tagen der offenen Höfe dabei. Viel los war unter anderem bei der Möbeltischlerei Holzwerk, wo von Hand verzapft und gesägt wurde, aber auch der Einsatz moderner Maschinen zu bestaunen war. Kinder hörten derweil den Geschichten von Michel aus Lönneberga zu, um sich dann wie Astrid Lindgrens Kinderbuchfigur im Stöckchenschnitzen zu üben.

Unterwegs durch den Ort säumte eine Traktorenausstellung den Weg der Besucher und hatten in- und auswärtige Anbieter sowie Vereine ihre Stände mit mehr oder weniger landwirtschaftlich und rustikal Geprägtem aufgeschlagen: Kaminöfen, Rasenmäher und Kunst, Schmuck und Dekoratives, Wolle, Imkerwaren und Holzspielzeug wurden präsentiert und zum Kauf angeboten.

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