Altgesellenverein Ringen-Beller feiert Eine Dorffest nach historischem Muster

RINGEN · Der Altgesellenverein Ringen-Beller blieb der Tradition treu und landete mit seiner Kirmes einen vollen Erfolg.

 Wettsägen auf der Kirmes des Altgesellenvereins Ringen-Beller.

Wettsägen auf der Kirmes des Altgesellenvereins Ringen-Beller.

Foto: Martin Gausmann

Nach dem Erfolg der Premiere im vergangenen Jahr führte der Altgesellenverein Ringen-Beller die neue Konzeption der Ringener Kirmes auch in diesem Jahr fort. Als Reminiszenz an längst vergangene Tage, als die Kirmes noch ein echtes Dorffest war, kam sie beim Publikum erneut hervorragend an. So war das Bürgerhaus schon beim unverzichtbaren Fassanstich erstaunlich gut gefüllt, als der Altgesellen-Vorsitzende Andreas Kunze elegant den Zapfhahn in das Fass schlug. Kritisch beäugt wurde er dabei vom Kirmesmann, der von der Saaldecke herab das Geschehen beobachtete. Traditionell folgte erst einmal eine Runde Freibier für alle.

Das anschließende Konzert mit der Gruppe „Rio5“ mit aktueller Tanzmusik lockte Jung und Alt auf die Tanzfläche sowie anschließend in die Sektbar, die die Altgesellen selbst zusammengezimmert hatten. Hier wurden zahlreiche exotische Mixgetränke über den Tresen gereicht und so manche Beziehung vertieft oder neu angebahnt. Die letzten Gäste fanden dem Vernehmen nach erst in den frühen Morgenstunden den Weg nach Hause.

Am Sonntag ließen es die mittlerweile 27 Altgesellen ein wenig gemütlicher angehen und begannen den Tag zunächst mit einem zünftigen Frühschoppen. Als Kirmesessen servierten die Altgesellen knusprigen Spießbraten mit Bratkartoffeln, für Ringener Kirmes-Freunde ein absolutes „Muss“ und daher auch schon nach kurzer Zeit restlos ausverkauft. Am Nachmittag startete das Wettsägen am angeblich „leicht sägbaren“ Baumstamm.

Das Publikum jubelte den wackeren Matadoren hierbei gerne lautstark zu. Währenddessen konnten sich Kinder und Erwachsene auf dem Vorplatz an der Schießbude, beim Büchsenwerfen oder auf dem Rennwagen-Karussell vergnügen. Für das leibliche Wohl standen eine Mandelbrennerei und eine Frittenbude bereit. Die besseren Hälften der Altgesellen sorgten derweil für eine sehenswerte Kaffeetafel mit jeder Menge selbst gebackenen Kuchen.

Am Kirmesmontag stand die ganze Familie im Mittelpunkt beim Familientag, der mit der Messe samt Gefallenenehrung begann. Der Männergesangverein „Bölinger Liederkranz“ unterstützte hier musikalisch. Erstmals setzten die Altgesellen am Montag einen Bus ein, der insbesondere die älteren Mitbürger aus den Ortsteilen Bölingen und Beller abholte und zu den jeweiligen Kirmes-Stationen brachte. Zur Mittagszeit ging es zum Frühschoppen ins Bürgerhaus. Neben einem erneuten Auftritt des „Liederkranz“ gaben hier nach alter Tradition auch die „Rhein-Ahr-Spatzen“ Blasmusik zum Besten.

Als sich die Kirmes schließlich so langsam ihrem Ende zuneigte, hatte auch der Kirmesmann seinen unrühmlichen Auftritt. Nachdem ihm Christoph Schmitt in einer flammenden Rede unzählige Verfehlungen nachweisen konnte, blieb dem Kirmesgericht keine andere Wahl, als den Bösewicht zum symbolischen Flammentod zu verurteilen. Der wurde auch direkt mit viel Getöse auf dem Platz vor dem Bürgerhaus vollstreckt. Über diesen mehr oder weniger tragischen Verlust konnte im Anschluss bei einem kühlen Bier noch ausgiebig diskutiert werden.

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