Senioren in der Grafschaft Ein sozialer Kümmerer soll helfen

GRAFSCHAFT · In der Grafschaft wird ein Jahr lang ein spezielles Taxi für ältere Mitbürger getestet. Sozialarbeiter soll Seniorenarbeit voran bringen.

 Speziell mit den Senioren in der Grafschaft und mit deren Interessen soll sich ein sozialer Kümmerer befassen.

Speziell mit den Senioren in der Grafschaft und mit deren Interessen soll sich ein sozialer Kümmerer befassen.

Foto: picture alliance / dpa

Die Senioren standen im Mittelpunkt des Grafschafter Sozial-, Kultur-, Sport- und Demografieausschusses. Dabei wurden einige Neuerungen auf den Weg gebracht. So soll etwa ein Seniorentaxi getestet und ein „Kümmerer“ für die Seniorenarbeit eingestellt werden.

Zunächst gab Katharina Steinich vom Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr einen Sachstandsbericht zum Projekt „Älterwerden in der Grafschaft“ mit konkreten Handlungsempfehlungen zum Thema „Wohnen in der Grafschaft“. Schließlich hätten mehrere Umfragen bestätigt, dass die überwiegende Mehrheit der Senioren in der Gemeinde wohnen bleiben, alt werden und auch trotz eventueller Beeinträchtigung in ihrem angestammten Wohnumfeld leben möchten. „Hier müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden, damit die Menschen im Alter selbstbestimmt in der Grafschaft leben können“, so Steinich.

Sie wünscht sich die mittelfristige Schaffung spezieller Wohnangebote für ältere Menschen in der Nähe eines Nahversorgungszentrums mit Anschluss an den ÖPNV. Auch den Leerstand in den Ortschaften könne man nutzen, um kleine Wohneinheiten zu schaffen, eventuell auch in Verbindung mit öffentlichen Räumen.

Zudem soll ab Sommer diesen Jahres ein Seniorentaxi eingeführt werden. Damit sollen vor allem ältere Menschen und Menschen mit Behinderung die Möglichkeit erhalten, an Veranstaltungen teilzunehmen, selbstständig Einkäufe zu tätigen sowie medizinische oder therapeutische Behandlungen wahrzunehmen.

Stärkere Förderung von Seniorenarbeit

Zwar sei eine autounabhängige Mobilität der Senioren auch in der Gemeinde Grafschaft grundsätzlich gewährleistet, so die Verwaltung. Vor allem durch den ab Sommer 2017 verbesserten ÖPNV, der eine Erreichbarkeit aller wesentlichen Versorgungsschwerpunkte innerhalb der Gemeinde sicherstelle.

Doch auch das Kombinationsmodell aus Seniorentaxi und ÖPNV könne den Bedarf nicht zu 100 Prozent und nicht in allen Facetten abdecken. Es werde immer Hochbetagte geben, für die das Angebot unzumutbar sei. Die Verwaltung empfiehlt die Einführung eines Seniorentaxis, bei dem die Kosten komplett von der Gemeinde übernommen würden. Der räumliche Geltungsbereich umfasst dabei neben der Gemeinde Grafschaft auch die benachbarten Städte, weil dort viele Senioren die Arztpraxen besuchten.

Das Seniorentaxi soll zunächst für ein Jahr getestet werden und keinesfalls eine Konkurrenz zum ÖPNV darstellen, sondern das örtliche Angebot ergänzen und nicht ersetzen

Außerdem empfahl der Ausschuss auf Antrag der CDU-Fraktion dem Gemeinderat, die Seniorenarbeit über die bisher unterstützen Projekte hinaus stärker zu fördern. Hierzu soll im Nachtragshaushalt 2017 die Stelle eines „Sozialen Kümmerers für Senioren“ geschaffen werden, die mit einer Fachkraft aus einem der sozialen Berufsbilder besetzt werden soll. Für die im Bereich der Seniorenarbeit tätigen Ehrenamtlichen in der Gemeinde soll die Verwaltung darüber hinaus ein Netzwerk einrichten und dies in seiner Tätigkeit unterstützen.

Für die Arbeit des Kümmerers und die Unterstützung der Ehrenamtler sollen im Nachtragshaushalt 20 000 Euro für anfallende Sachkosten bereitgestellt werden. Die Arbeit des „Kümmerers“ soll während der noch laufenden Projektphase von „Älter werden in der Grafschaft“ eng mit der Arbeit der Caritas abgestimmt werden, um die dort angestoßenen Einzelprojekte bei Bedarf nahtlos fortführen zu können.

Einmal im Jahr soll es einen Erfahrungs- und Tätigkeitsbericht geben. Alle Fraktionen signalisierten ihre rückhaltlose Unterstützung.

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