Kai Kramosta in Lantershofen Ein "Schwergewicht" der Comedy-Szene

LANTERSHOFEN · "Jetzt kommt's Dicke" tönte es aus den Lautsprechern der Lantershofener Kleinkunstbühne. Das war nicht zu viel versprochen, denn mit Kai Kramosta betrat am Samstagabend ein buchstäbliches "Schwergewicht" der Comedy-Szene die Bühne.

 Von der Last und Lust mit den überflüssigen Pfunden spricht Kai Kramosta auf der Lantershofener Kleinkunstbühne.

Von der Last und Lust mit den überflüssigen Pfunden spricht Kai Kramosta auf der Lantershofener Kleinkunstbühne.

Foto: Gausmann

Kramosta begeisterte das Publikum fast drei Stunden lang mit einem Feuerwerk an Witzen, Sketchen und Parodien. Wie ein roter Faden zog sich dabei eines durch das Programm: Die Last und Lust mit den überflüssigen Pfunden. Dabei bezog Kramosta klar Stellung: "Über Gewicht spricht man nicht, Übergewicht hat man." An einer gehörigen Portion Selbstironie fehlte es dem "Nickenicher Jung" jedenfalls nicht. Die Fitnessübungen zum Showbeginn brachten dem lebenden Kalorienwohnheim die klare Erkenntnis: "Schweiß fließt erst, wenn Muskeln weinen."

Kein Wunder, dass Kramosta bei seiner seit zwei Wochen laufenden Diät nur eines verloren hat: 14 Tage. Dafür ging es in Sachen Witze und Pointen Schlag auf Schlag, wenn er von seinen Erlebnissen auf der Rutsche im Hallenbad erzählte, bei der es ihm die selbstgenähte Badehose in Kleidergröße SE (small elephant) wegriss. Und von 0 auf 140 in einer Sekunde geht bei ihm kein schnelles Auto, sondern allenfalls die neue Badezimmerwaage. "Zum Glück kann die nicht sprechen", so Kramosta, der selbst umso sprachgewandter daherkam, und dabei das Publikum in der "Mitmachzone" immer fest in seine Show einbezog. Da war Aufmerksamkeit gefragt.

Perfekt auch die Imitationen: Als positiv bekloppter Ernährungsberater Rainer Calmund stellte er fest, dass Nordic Walking dem Wandertag der Augsburger Puppenkiste gleiche. Und als "Bulle von Tölz" alias Ottfried Fischer (mit angeborenem Sex-Appeal) machte Kramosta ebenfalls eine sehr gute Figur.

Grandios auch seine Zugabe: die perfekte Persiflage des Eifler Handwerkers im besten Nickenicher Dialekt, wobei Kramosta so gnädig war, die wichtigsten Vokabeln ins Hochdeutsche zu übersetzen, damit alle im Publikum wussten, dass es sich bei "Grumbiere" um Kartoffeln handelt. Mit seinem Schwager, dem Lehrer, also der "ausgebildeten faulen Sau", hatte der Handwerker so einiges erlebt. Das war ein deftiger Abschluss des fast dreistündigen Programms, das die begeisterten Gäste der Lantershofener Kleinkunstbühne mit reichlich Applaus bedachten.

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