Rockkonzert in Gelsdorf Der Mann mit Hut

GELSDORF · Die Klaus Heuser Band gab in Gelsdorf ein tolles Konzert vor 200 Gästen. Die fünf Musiker um das frühere BAP-Mitglied stellten ihr neues Album "What's up" auf der Grafschaft vor.

 Fast drei Stunden zog die Klaus Heuser Band in Gelsdorf die Rockfans in den Bann.

Fast drei Stunden zog die Klaus Heuser Band in Gelsdorf die Rockfans in den Bann.

Foto: Martin Gausmann

Er bleibt seiner Linie treu, nicht nur in der Kopfbedeckung, auf die er ebenso wenig angesprochen werden möchte wie auf die Vergangenheit als Musiker der Kultband BAP oder auf seinen ungeliebten Spitznamen „Major“. Klaus Heuser macht ehrliche und unverwechselbare Gitarrenmusik, spielt tolle und oft minutenlange Soli und bleibt dabei dennoch ein echter Teamplayer in seiner aktuellen Band. Die fünfköpfige Klaus Heuser Band präsentierte am Samstagabend in der Gelsdorfer Mehrzweckhalle anlässlich ihrer aktuellen Tour acht von zehn Stücke aus dem neuen Album „What’s up“, dazu etliche Stücke der Vorgängeralben „57“ und „Men in trouble.“

200 Gäste waren nach fast drei Stunden handgemachter Rockmusik restlos begeistert. Es hätten durchaus noch mehr Menschen in die Halle gepasst, allerdings ist Heuser auch klar, dass Rockmusik nicht mehr unbedingt im Trend liegt. „Die Musik und auch der Major stammen aus einer anderen Zeit“, verkündete der Gitarrist, der aber schon zu Beginn des Abends bemerkte, man wolle eine ebenso tolle Zeit erleben wie am Vorabend beim Konzert in Aschaffenburg. „Das hätte ich nie und nimmer erwartet“, gab sich Heuser 160 Minuten später ebenso vollauf begeistert ob des Publikums. Das honorierte die Arbeit des Musikers und seiner vier Bandkollegen, die sich unmittelbar nach dem Auftritt unters Volk mischten, mit Dankesworten und Schulterklopfen.

Zuvor hatte es nicht nur viel Beifall gegeben, die Gäste nahmen auch das Mitsingpotenzial vieler der dargebrachten Stücke gerne an, zumal sich Sänger Thomas Heinen mit toller Stimme auch immer wieder als Dirigent betätigte. Heinen machte im Übrigen deutlich, dass das Bandprojekt ein großes Teamprojekt sei, er ist für die Texte zur Musik Heusers verantwortlich. Verantwortung haben aber auch die übrigen Musiker, das bewiesen sie immer wieder in ihren Soli. Vor allen Dingen Bassist Sascha Delbrouck konnte sich am Ende über viel Beifall freuen. Aber auch Drummer Marcus Rieck und Keyboarder Matthias Krauss nutzten alle Möglichkeiten, ihr großes musikalisches Können zu beweisen.

Vom Kölschrock hat sich Heuser endgültig verabschiedet, die Band singt komplett in englischer Sprache. Die fünf Musiker gaben sich überwiegend als Rockmusiker, schon die ersten Töne des Auftaktsongs „Lonesome King“ aus dem neuen Album stellten das unter Beweis. Sein erstes, gefeiertes Solo präsentierte Heuser bereits im zweiten Stück „Catch The Flame“. Die Frage der Popmusiker „Seid ihr gut drauf?“, wolle er sich ersparen. „Denn das sehe ich ja“, freute sich der „Major“ bereits nach wenigen Stücken. Natürlich machte die Band auch klar, dass sie die leisen Töne beherrschte, ließ der Rockballade „My friend“ mit Soli von Heuser und Krauss das melancholisch anmutende „My Rose“ folgen, ehe es dann wieder voll in die Tasten und Saiten ging.

„No End In Sight“ ist eine der wildesten Nummern auf dem neuen Album. Ganz zum Schluss folgte dessen Titelstück „What’s“ und als Zugabe passend zum Konzertende der „Last Favorit Song“, ein älteres Stück, das sich das Publikum nicht nur wegen seiner melodischen Klänge immer wieder auf den Konzerten wünscht. Bei den insgesamt 16 vorgetragenen Liedern, von denen die meisten weit jenseits der Fünf-Minuten-Dauer angesiedelt sind, merkte man zu jeder Zeit die Spielfreude der Band um den mittlerweile 60-jährigen Klaus Heuser, der dem Publikum klar und deutlich glaubhaft machte: „Mit diesen Jungs spiele ich, bis ich umfalle.“

Im Kulturlant-Programm 2016/17 war das Konzert die letzte musikalische Veranstaltung, es folgen bis Mai nun drei Comedy-Abende in Ringen, der erste mit Florian Simbeck bereits in der kommenden Woche (18. März). Im nächsten Programm werden dann in Lantershofen bekannte Musiker wie Wolf Maahn (2. Dezember) oder Guildo Horn (13. Dezember) zu sehen und zu hören sein. Aber auch tolle Nachwuchsbands, dazu Cover-Rock mit Stephan Maria Glöckner und die Berliner Liedermacherin Sarah Lesch kommen zu Kulturlant.

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