Konzert Bürgermeister gewinnt Wohnzimmerkonzert in Lantershofen

LANTERSHOFEN · Der Erlös kommt der Familie des tödlich verunglückten Junggesellen zu. Rondo Vocal feierte vier Stunden lang das Jubiläum.

 Das Jubiläums-a-cappella-Quintett Rondo Vocal unterhielt seine Gäste bravourös.

Das Jubiläums-a-cappella-Quintett Rondo Vocal unterhielt seine Gäste bravourös.

Foto: Martin Gausmann

Zehn wunderschöne Jahre waren es, auf die das Grafschafter A-cappella-Quintett Rondo Vocal, das seinerzeit als Sextett startete, zurückblicken konnte. Wie es sich für Musiker gehört, feierten die fünf mit einem Jubiläumskonzert. Im seit langem ausverkauften Lantershofener Winzerverein konnten sie eine Schar musikalischer Gratulanten begrüßen, die gemeinsam mit Rondo Vocal dafür sorgten, dass es am Ende eine vierstündige Konzertfete wurde, bei der zu keiner Zeit auch nur ein bisschen Langeweile aufkam.

Neben dem Quintett wurde die Bühne immer wieder von deren Weggefährten besucht. Andreas Dietl zum Beispiel. Der Sinziger fungiert als Arrangeur für Rondo Vocal und hatte Frau und drei Kinder mitgebracht. Die „Dietl-Family“ wusste sowohl mit klassischen Tönen als auch mit einem Beatles Medley zu begeistern.

Oder aber Christoph Rieger. Der 25-jährige Singer/Songwriter aus der Grafschaft nahm am E-Piano Platz und präsentierte sein Werk „Get home there“ aus eigener Feder. Aus Adenau war der Chor „Chorios“ angereist. „Wir kennen uns lange, verfolgen die gleiche Philosophie in unserer Musik“, kündigte Rondo-Moderator Hajo Hecker den Chor unter der Leitung von Guido Nisius an, der mit einem Dschungelbuch-Medley und Liedern von Michael Jackson oder Xavier Naidoo begeisterte. Gerne wäre auch Sänger Patric Lück aus Niederzissen gekommen, der den „Rondos“ viele technische Tipps geben konnte.

Grüße per Videobotschaft

Terminlich verhindert grüßte er per Videobotschaft aus Irland und versprach, die musikalische Begleitung nachzuholen. Gelegenheit dazu wäre sicherlich schon bei einem Benefizkonzert, das am Samstagabend zufällig aus der Taufe gehoben wurde. Denn als ausgerechnet der Grafschafter Bürgermeister Achim Juchem, selbst größter Fan von Rondo Vocal, ein verlostes Wohnzimmerkonzert mit dem Quintett gewann, regte er an, dieses in einem „Wohnzimmer“ der Gemeinde Grafschaft zu feiern und den Erlös der Familie des jüngst in Nierendorf beim Maibaumstellen tödlich verunglückten Junggesellen zukommen zu lassen. Die Geburtstagskinder sagten spontan zu, der Bölinger Liederkranz, aus dem Rondo Vocal hervorging, bot ebenfalls sofort seine Teilnahme an.

Auf der Lantershofener Bühnen waren am Samstag neben den Gratulanten natürlich auch die Jubilare zu erleben. Rolf Blechschmidt, Hajo Hecker, Detlef Wronka, Franz-Josef Küls und Ingo Krämer ließen große Teile ihres breit gefächerten Repertoires erklingen.

Stimmen und Instrumente – alles wurde mit dem Mund fabriziert. Da wurde es bei „Also sprach Zarathustra“ klassisch, bei „Barbara Ann“ lebten die 1960er auf, an die Beatles erinnerte „Eight days a week“ und den Urvätern des A-cappella in Deutschland, also den Comedian Harmonists, war der Song vom „Kleinen grünen Kaktus“ gewidmet. Zu hören waren aber auch die Hits der aktuell populären a-cappella-Kollegen, wie „Basta“ oder den gerade erst getrennten „Wise Guys.“

Hajo Hecker hatte zu jedem Titel eine Geschichte und zwischendurch immer wieder einen Witz parat. Man merkte kaum, die wie Zeit verging, bis es dann nach vier Stunden hieß: „Wir hatten eine gute Zeit.“ Als Zugabe kam passend der „Sandmann“.

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