Abschied nach 40 Jahren Ahrweilers Kripo-Chef Wilfried Manheller feiert Abschied

Holzweiler · Es war eine sehr persönliche Feier, fernab jeder Lobhudelei: 90 Weggefährten aus der Familie der Ahrweiler Schutz- und Kriminalpolizei mit vielen Pensionären sagten im Holzweiler Jugendheim dem Kripo-Chef, der nach 40 Jahren Dienstzeit in den Ruhestand geht, Lebewohl.

Weil er einer von ihnen war, wollte Wilfried Manheller (61) auch nur mit „seinen“ Leuten feiern – kein Besuch aus dem Koblenzer Polizeipräsidium, keine Rede eines Bürgermeisters. 90 Weggefährten aus der Familie der Ahrweiler Schutz- und Kriminalpolizei mit vielen Pensionären sagten im Holzweiler Jugendheim dem Kripo-Chef, der nach 40 Jahren Dienstzeit in den Ruhestand geht (der GA berichtete), auf sehr persönliche Art „Lebwohl“.

Weil der Erste Polizeihauptkommissar bei seinen Kollegen wegen seiner Loyalität sowie seiner Fach- und Führungskompetenz beliebt war, verkamen die Abschiedsreden nicht zur Lobhudelei. „Als Du 2006 stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler wurdest, hätte aus unserer Sicht keine bessere Wahl getroffen werden können. Du hast es verstanden, andere für Ziele zu begeistern. Wir werden Deine soziale Kompetenz und Deinen Gerechtigkeitssinn vermissen“, betonte PI-Leiter Gerhard Engel. Aber 40 Jahre im Polizeidienst seien auch genug und alle Kollegen waren sich sicher, dass sich Manheller, Vater von zwei Töchtern, zweifacher Großvater und Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, künftig nicht langweilen wird.

Dafür wird schon ein Gutschein für einen Kochkursus sorgen, den sie dem Jubilar überreichten. „Mit jedem von Euch verbinde ich gute Stunden“, bedankte sich Manheller: „Wir haben auf der Dienststelle Hungerjahre hinter uns und es kommen noch welche, aber wir haben ein Klima geschaffen, das trägt. Sheriffstern und Colt ablegen, Füße auf den Tisch – es gibt ein Leben nach dem Dienst.“ In den Dank schloss er seine Frau Inge, sein „wichtigstes Korrektiv“, und seine Töchter mit ein.

Franz-Josef Hammes trug ein von Dietmar Hoffmann getextetes Gedicht vor, zu dem Jo Platz eine Uhr mit Kollegen-Konterfeis überreichte, die immer auf 10.10 Uhr – sprich Kaffeepausenzeit – steht. Auch Christiane Mausberg-Henriques unterhielt mit einem Beitrag, der Kommissar Manheller sowohl als Facharzt für Betriebsmedizin und Statistik-Liebhaber „Graf Zahl“ als auch als Feingeist und Poet beschrieb. Ein Kittel mit dem Namenszug „Herrmann Heller“ und ein Holzblock mit Schnitzmesser rüsteten ihn für sein künftiges Hobby aus. Sein am Ende des Festtages dreifach gebrochener Zeigefinger hatte nichts mit ersten Gehversuchen als Bildhauer zu tun.

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