Kinder sind der Stolz des Vereins Zweitägige Ausstellung des Modelleisenbahnclubs Rhein-Ahr

AHRWEILER · Der Modelleisenbahnclub Rhein-Ahr feierte seinen zehnten Geburtstag mit einer großen Ausstellung. Der Nachwuchs des Vereins präsentierte seine Arbeiten der letzten Monate. Die Besucher konnten aufwendige Landschaften bewundern.

 Die Vereinsjugend an der von ihr gebauten Anlage.

Die Vereinsjugend an der von ihr gebauten Anlage.

Foto: Martin Gausmann

Seinen zehnten Geburtstag beging der Modelleisenbahnclub (MEC) Rhein-Ahr am Wochenende mit einer zweitägigen, großen Ausstellung auf zwei Stockwerken der Ahrweiler Aloisius-Grundschule. Insgesamt acht Anlagen wurden ausgestellt. Der Nachwuchs des Vereins präsentierte stolz seine Arbeiten der letzten Monate, befreundete Modelleisenbahnbauer stellten ihre unterschiedlichen Werke vor und zahlreiche Verkäufer luden zum Stöbern zwischen Raritäten und hochfiligraner Handarbeit ein. Der stetige Besucherstrom sollte die zwei Tage zu keinem Zeitpunkt abbrechen.

„Oma, guck mal da“, rief der neunjährige Lukas an der Hand seiner Großmutter und schaute mit leuchtenden Augen auf das zappelnde Figürchen vor einer Häuserkulisse. In der Anlage von Wolfgang Mahrt von den Pulheim Frechener Eisenbahnfreunden hatte der Junge ein schaukelndes Mädchen entdeckt. Nur ein Detail in der Arbeit, die von rauchenden Schornsteinen über elektronisch steuerbaren Toren bis hin zu automatischen Schranken zahlreiche bewegliche Elemente aufweist. Im Fokus der Ausstellung standen zwar die Modell-Loks und -Waggons, das Ambiente jeder Einrichtung war aber mindestens genauso wichtig.

Auch ohne Eisenbahn konnten sich die Besucher am „Seilbahndiorama“ von Ansgar Hallermann und Reiner Litzinger gar nicht sattsehen. Paraglider am Himmel, Unmengen von Schnee am Boden und eine Atmosphäre wie bei der Winterolympiade passten sich perfekt in das frostige Wetter an der Ahr ein. Miniaturbusse fahren herum, der Schneeflug räumt die Straßen frei und Ski-Fahrer um Ski-Fahrer saust die Piste herab.

Einziger gemeinnütziger Modelleisenbahnverein

Ein ganz anderes Extrem fand sich in den Arbeiten von Gerd Otto. Bekannt als „Schrottkönig“ sind seine Spezialität Kleinstgegenstände, die einen Alterungsprozess hinter sich gebracht haben. „Mein neustes Werk sind kleine Badewannen, die auf keinem Schrottplatz fehlen dürfen“, erklärte der Schleidener. An den Glasscheiben der zwei Installationen, einer Abrissbaustelle und einem in die Jahre gekommenen Rangierbahnhof, konnten sich die kleinen Besucher die Nasen platt drücken, aber auch die Großen fanden immer wieder neue Details. Modellbahnbau der nächsten Generation präsentierte Marcel Roels vor einem blau-weißen Bildschirm, von dem aus die Anlage des Eisenbahnclubs Euskirchen digital gesteuert wurde. Massig Weichen führen von einem Rangierbahnhof auf eine Strecke vorbei an Wohnhäusern und Fabrikgebäuden. Ganzer Stolz von Reinhold Hardebusch, Vorsitzender des MEC, ist aber die Jugendarbeit des nach eigenen Angaben einzigen gemeinnützigen Modelleisenbahnvereins Deutschlands, der eine Schul-AG anbietet und 2016 den ersten Preis der Modelleisenbahnhersteller gewann.

Die Früchte des „Hobbys, das die Generationen zusammenbringt“ zeigten sich in der Arbeit der Acht- bis Zehnjährigen, die eine Bahn aus dem 1950ern restauriert und wieder flott gemacht haben und der im Aufbau befindlichen Anlage der Zwölf- bis 14-Jährigen, die durch einen Berg führt und eine Moorlandschaft präsentiert. Zwischen den Verkaufsständen rundeten die Fachgespräche der Experten unter sich einen gelungenen Geburtstag ab, den mancher Besucher erst verließ, als alle Taschen gefüllt waren.

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