Unwetter in der Kreisstadt Zusammenhalt beim Hochwasser

KREISSTADT · Die Einwohnerversammlung für die östliche Kreisstadt hat die Starkregenereignisse im Fokus. Ein neues Feuerwehrhaus für Heimersheim ist geplant.

 Das neue Feuerwehrhaus in Heimersheim soll auf die gelbe Fläche zwischen der Straße am Flachsmarkt und der Umgehung Heimersheim kommen.

Das neue Feuerwehrhaus in Heimersheim soll auf die gelbe Fläche zwischen der Straße am Flachsmarkt und der Umgehung Heimersheim kommen.

Foto: STADT

„Ein Gefühl höchster Solidarität.“ So beschrieb Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen bei der Einwohnerversammlung für die östlichen Stadtteile am Mittwochabend im Heppinger Bürgerhaus das nach dem Starkregen und dem Hochwasser vom 4. Juni in den betroffenen Stadtteilen Gimmigen und Heppingen erlebte.

71 Haushalte mit Hochwasserschäden

Nachbarn, Betroffene und Freiwillige hätten mit den Hilfsorganisationen Hand in Hand gearbeitet, um zu retten, was zu retten war. Dennoch wurden bis Mittwoch 71 Haushalte mit Hochwasserschäden gemeldet. „Betroffen waren 178 Personen, davon 42 Kinder“, bilanzierte Orthen.

Den Schaden auf privater Seite bezifferte er vor gut 50 Bürgern aus Ehlingen, Gimmigen, Green, Heimersheim, Heppingen, Kirchdaun und Lohrsdorf mit mehr als einer Million Euro. An städtischer Infrastruktur sei ein Schaden von rund 400 000 Euro entstanden. Die Stadt sei guter Hoffnung auf die Sicherung durch die Regenrückhaltebecken in Nierendorf, Gimmigen und Bengen gewesen, doch was sich nach dem Starkregen ereignet habe, „ist über alles ingenieurtechnisch Errechenbare hinausgegangen“.

Großer Dank

Jetzt gelte es, Daten zu sammeln, was passiert sei und politisch zu diskutieren, „was gemacht werden muss“. Dazu zählt laut Orthen vor allem auch die Außengebietsentwässerung. Sein Dank galt allen, die in den Hochwasser-Stadtteilen schnell und ohne Aufforderung geholfen hätten, inklusive Technischem Hilfswerk und Feuerwehr.

Deren Löschzug in Heimersheim soll ein neues Domizil bekommen. Denn das bisherige Gerätehaus am „Roten Platz“ entspricht nicht mehr modernen Anforderungen. Das neue Feuerwehrhaus soll am Flachsmarkt auf einem städtischen Grundstück von 2100 Quadratmetern entstehen.

Vorteil

Die direkte Anbindung zu Bundesstraße 266, zum Autobahnzubringer und damit zur A 61. Erste Planungen sowie baurechtliche Verfahrensschritte sind noch in diesem Jahr vorgesehen.

Vorgesehen sind auch neue Bauflächen in Heimersheim. Dieses im Rahmen des kommunales Baumanagements, sodass die Stadt Einfluss auf die Preisgestaltung habe. Auch soll es eine Baupflicht geben. Geplant ist unter anderem die Entwicklung einer 7,5 Hektar großen Wohnbaufläche am Heimersheimer Hungersberg südlich der Grundschule. „Als erster Schritt stehen dort jetzt Gespräche mit den Eigentümern an“, erläuterte Stadt-Vize Detlev Koch.

In die Puschen kommen will die Stadt mit dem geplanten Gewerbegebiet Ahrtalbrücke. Dieses liegt zwischen Heimersheim und Bad Neuenahr östlich unterhalb der A 61 und umfasst eine Fläche von 1,7 Hektar.

Fast alle vorgesehen Flächen befinden sich mittlerweile im städtischen Eigentum: Koch: „Das ist eine wesentliche Voraussetzung für eine schnelle Belebung des Gebietes, da die städtischen Grundstücke nach den Richtlinien der Stadt dann mit einer Bauverpflichtung weiterverkauft werden können. Zudem werden Außengebietsentwässerung und Regenrückhaltung als Vorsorge der bestehenden Bebauung der Stadtteile Heimersheim und Ehlingen, aber auch bei zukünftigen Baulandentwicklungen mit Blick auf den Hochwasserschutz eine besondere Rolle zukommen.“

Anerkennung gab es bei der Einwohnerversammlung für die 1050-Jahr-Feier von Heppingen im vergangenen Jahr. Ein Lob über das sich Ortsvorsteher Klaus Kniel und sein Organisationsteam freuten. Freude bei der Stadt und besonders bei Lohrsdorfs Ortsvorsteher Hans-Jürgen Juchem herrscht indes über die Aufnahme der Ortsumgehung im neuen Bundesverkehrswegeplan als „vordringlicher Bedarf“. Einholen will Juchem die schwarzen Fahnen und Banner an der Ortsdurchfahrt jedoch erst, wenn die Bagger anrücken.

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