Feierstunde der Volksbank Rhein Ahr Eifel mit Andrea Nahles Zukunftspreis für das Projekt "Freiheiter"

KREIS AHRWEILER · Die Jury hat entschieden: Den 9. Zukunftspreis Heimat der Volksbank Rhein Ahr Eifel gewinnt der „Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen“ für sein Projekt „Freiheiter“. Damit setzte sich der Verein gegen knapp 90 Mitbewerber durch.

 Der „Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen“ um Vorsitzenden Horst Gies (6.v.r.) gewinnt den mit 15 000 Euro dotierten 9. Zukunftspreis Heimat der Volksbank Rhein Ahr Eifel.

Der „Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen“ um Vorsitzenden Horst Gies (6.v.r.) gewinnt den mit 15 000 Euro dotierten 9. Zukunftspreis Heimat der Volksbank Rhein Ahr Eifel.

Foto: Peter Seydel

Der Zukunftspreis ist in diesem Jahr mit 25.000 Euro dotiert. Die hochkarätig besetzte Jury unter Vorsitz von Werner Böhnke, dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der DZ Bank AG, zeichnete zehn Projekte aus. Der Gewinner erhält 15 000 Euro Preisgeld sowie die Skulptur „Profilkopf“ des Andernacher Künstlers Manfred Hammes. Geehrt wurden die Preisträger im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung mit rund 280 Gästen im Forum Polch. Als Festrednerin sprach Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales.

Moderiert wurde die Preisverleihung von Ahrweinkönigin Theresa Ulrich. Vorstandsvorsitzender und Jurymitglied Elmar Schmitz betonte in seiner Eröffnungsansprache, wie wichtig und zeitlos in der heutigen Zeit Werte wie Fairness und Sicherheit, Innovationskraft und Pioniergeist sowie Verlässlichkeit und Vertrauen sind: „Genau dafür stehen auch die Preisträger unseres Zukunftspreises Heimat. Denn alle Bewerber setzen sich mit viel Herzblut für unsere Heimat ein und tragen damit soziale Verantwortung für die Region. So viel Einsatz ist großartig und verdient unseren Respekt.“

Der Gewinner setze sich dafür ein, so Böhnke, Werte wie Freiheit, Frieden und Toleranz durch Begegnung und Dialog aktiv zu fördern. Unter dem Motto „Freiheiter – Freiheit und Frieden durch Begegnung und Dialog“ fand 2017 bereits zum zweiten Mal eine Veranstaltungswoche mit Projekten statt, die die unterschiedlichen Facetten der Freiheits- und Friedensproblematik aufgreifen. Damit lieferte der Verein einen aktiven Beitrag zum toleranten Miteinander von Bürgern, Gesellschaften, Nationalitäten, Religionen sowie Wissenschaft und Kunst. Am Ende der Freiheitswoche unter der Schirmherrschaft von Klaus Töpfer wurde der „Ahrweiler Freiheiterpreis“ an Karl Kardinal Lehmann verliehen. In seiner Laudatio betonte Böhnke: „Die aktuelle Situation in der Welt und die Herausforderungen für unsere Gesellschaft erfordern eine nachhaltige Stärkung des gesellschaftlichen Dialogs über Freiheits- und Zukunftskonzepte. Das Projekt ‚Freiheiter‘ ist förderungswürdig, da es den Zeitgeist trifft und in Zeiten von Populismus, Terror und Unsicherheit bewusst ein Zeichen setzt für Offenheit, Toleranz und Freiheit.“

Den zweiten Platz, der mit 3000 Euro dotiert ist, belegt der Kultur- und Heimatverein Niederzissen. Der rund 140 Mitglieder starke Verein setzt sich seit rund zehn Jahren dafür ein, zukunftsorientierte Projekte im Brohltal zu fördern, um so die Aufgeschlossenheit gegenüber Kultur und Heimatpflege sowie die Achtung vor dem Anderen und Andersdenkenden zu fördern. So sollen auch Kinder und Jugendliche an die Geschichte ihrer Heimat herangeführt werden. Der Verein hatte die alte „Henk's Mühle“ sowie die ehemalige Synagoge im Ortskern in Eigenregie saniert. Für seine Leistungen wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit einem Sonderpreis bei „Unser Dorf hat Zukunft“.

In diesem Jahr hat die Jury gleich zwei dritte Preisträger geehrt: den Caritasverband Westeifel sowie den Verein „Wir helfen“. Sie erhalten jeweils 2000 Euro Preisgeld. Im Rahmen des Projekts „Schul- und Ausbildungspatenschaften“ unterstützt der Caritasverband Westeifel mit Paten Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien während ihrer Schulzeit und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Paten geben den jungen Menschen Halt und Orientierung. Gleichzeitig eröffnet ihnen das Projekt eine Perspektive, um sich in der Vulkaneifel eine Existenz aufbauen zu können. Bislang wurden schon mehr als 200 Patenschaften geschlossen.

Der zweite Drittplatzierte, der Verein „Wir helfen“ aus Sinzig, unterstützt seit 2010 mildtätige Projekte von Vereinen, Organisationen und Kommunen im Kreis. Eins der großen Projekte, um Spenden zu sammeln, ist der jährlich in Sinzig stattfindende Barbarossamarkt. Sämtliche Erträge aus den Standgebühren sowie der Erlös eigener Verkaufsstände fließen in die Vereinsarbeit. Mit dem Geld unterstützt „Wir helfen“ zum Beispiel die Sinziger Tafel, die Bürgerstiftung Remagen und den Hospizverein.

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