Kirschessigfliege im Kreis Ahrweiler Winzer sollen in die Tasche greifen

KREIS AHRWEILER · Im vergangenen Jahr hat sie ihr Debüt gegeben. 2014 war die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) erstmals massenhaft in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten aufgetreten und hatte zu Ausfällen im Weinbau, insbesondere bei roten Trauben, und im Obstbau bei Kirschen, roten Beeren und Zwetschgen geführt.

Und sie wird wieder ihr Unwesen treiben, heißt es vom Kreisbauern- und Winzerverband. Denn das Monitoring des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum in Klein-Altendorf zeigt nach wie vor Populationen auf der Grafschaft.

Bei der Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung der Kirschessigfliege sollten die Winzer in Rheinland-Pfalz nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer offen sein, einen außergewöhnlichen finanziellen Beitrag zu leisten. Präsident Norbert Schindler schlägt daher eine Kostenbeteiligung über die Wiederaufbaukasse Rheinland-Pfalz (WAK) an den Forschungsvorhaben vor. Dabei gehe es um einen Betrag von rund 80.000 Euro, verteilt auf drei Jahre.

Aktuell sei zu befürchten, dass infolge eines außerordentlich milden Winters eine neuerliche Eskalation eintreten werde, die für den Obst- und Weinbau mit enormen finanziellen Verlusten verbunden wäre.

Damit sieht der Kammerpräsident den Einsatz von Winzergeld als Selbsthilfemaßnahme durch die WAK als gerechtfertigt an. Gleichzeitig fordert Schindler aber auch das Land Rheinland-Pfalz zu verstärktem Einsatz auf.

Denn: Anders als die heimischen Arten, sei das Weibchen dieser Spezies in der Lage, gesunde Früchte anzustechen und bis zu 600 Eier darin abzulegen. Bei dafür günstiger Witterung schlüpfe die Folgegeneration bereits nach rund zehn Tagen. Bis zu 13 Generationen pro Jahr stellten ein gewaltiges Vermehrungspotenzial dar und ließen das Ausmaß der Bedrohung erahnen. Die Kammer betrachtet daher die rasche Umsetzung eines zwischen Bund und Land abgestimmten Konzepts als dringlich.

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