Bis nach Mitternacht geöffnet Weihnachtsmarkt in Ahrweiler lockt Tausende Besucher

AHRWEILER · Die Ahrweiler Altstadt war am Samstag gefüllt mit Menschen. Tausende Besucher reisten mit Bussen aus der gesamten Region an, um den Weihnachtsmarkt zu genießen - und das bis in die frühen Morgenstunden.

Ist der Ahrweiler Weihnachtsmarkt in seinem mittelalterlichen Ambiente ohnehin schon ein Publikumsmagnet unter den Weihnachtsmärkten, so toppt der Samstag vor dem dritten Advent dabei alles. Dann ist Mitternachtsmarkt, die Stände auf dem Marktplatz, dem Blankartshof und dahinter haben bis gegen ein Uhr nachts geöffnet. Auch diesmal kamen Tausende an Besuchern.

Schon am frühen Vormittag strömen die Menschen in die Stadt. Busparkplätze wurden schnell zur Mangelware: Schätzungen zufolge waren es wieder rund 80 Reisebusse, die jeweils bis zu 50 Weihnachtstouristen in die Stadt brachten. Temperaturen um den Gefrierpunkt waren zudem Garant für ein optimales Weihnachtsmarkt-Klima, auch wenn der Schnee am Samstag noch fehlte.

Mehr und mehr wurde in den vergangenen Jahren deutlich, dass keineswegs nur die Standbetreiber an der ausgeschilderten Weihnachtsmarkt-Route und auf dem Marktplatz vom langen Weihnachtsmarkt profitieren. Der hat sich über die gesamte Altstadt verbreitet. In der Oberhutstraße zum Beispiel.

Dort öffneten private Höfe, in einer alten Scheune gab es Glühwein aus dem Pott, ein paar Höfe weiter warteten Punsch und Flammkuchen. Weihnachtlich sahen im Winzerhof Körtgen die Musiker aus, sie entpuppten sich schnell als rockende Weihnachtsmänner und boten einen Anlaufpunkt für die, die „Last Christmas“ schon jetzt nicht mehr hören konnten. In der Ahrhutstraße ein ähnliches Bild, auch hier luden Hinterhöfe zu leckerem Glühwein ein, im Winzerhof Coels drängelten sich Gäste um einen Platz an der langen Theke und genossen Bauernfladen.

Hohe Besucherzahlen in den Kneipen

In der Niederhut „knubbelte“ es sich beim kleinen Weihnachtsmarkt im Hof von Bell’s Restaurant, nur ein paar Meter weiter gab es einen Hinweis auf den Weihnachtsmarkt der „Niddehöde Jonge“ und des Backesvereins. Wer dem folgte, kam in die Jakob-Rausch-Straße, wo Feuerkörbe brannten und die Menschen auf Strohballen oder Weinkisten saßen. Hier schmeckten Kartoffelsuppe oder Weihnachtsbier zu lockerer Weihnachtsmusik.

Neben all den kleinen Möglichkeiten in der Altstadt, sich abseits des Markttrubels zu unterhalten, profitierten die Gastronomen von der hohen Besucherfrequenz. Bis spät am Abend war in den Kneipen und Restaurants froh, wer einen Platz ergattern konnte. Das alles sorgte mit dafür, dass es in diesem Jahr wesentlich entspannter war, das Ambiente und Kulturprogramm auf dem Marktplatz zu genießen.

Alphorn und Ave Maria

Neben der in blauem Licht illuminierten Laurentiuskirche war es voll, aber es gab kein Gedränge, die zahlreichen Händler mit ihren weihnachtlichen Waren waren bequem zu erreichen. An den Ständen, die Glühwein und Punsch anboten, musste man nicht allzu lange auf ein wärmendes Getränk warten.

Natürlich war auch für Unterhaltung gesorgt. Traditionelle Weihnachtslieder gab es schon am Nachmittag zu hören, dafür sorgten die Rhein-Ahr-Spatzen. Am Abend animierten die Musikfreunde aus Lantershofen zum Mitsingen, verteilten sogar Textzettel und bildeten einen großen Chor zu ihrer Musik.

Die Alphornissen gaben einen Einblick in die Weihnacht in den Bergen, ehe am späten Abend zunächst das Damen-Trio „Cocajine“ mit seinem einstündigen Weihnachtsprogramm übernahm und vom Balkon über der Volksbank herab überwiegend fröhliche amerikanische Weihnachtsmusik präsentierte.

Später übernahm die Bonner „Band M“ in kleiner Weihnachtsbesetzung. Die können nicht nur Rock und Pop covern, was Sängerin Miriam Brackelsberg eindrucksvoll unter Beweis stellte, als sie um Mitternacht im Engelsgewand auf den Balkon trat und mit ihrer Interpretation des „Ave Maria“ für Gänsehautfeeling sorgte.

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