Viertägiges Fest Weihnachtslieder beim Laurentius-Pfarrfest in Ahrweiler

AHRWEILER · Weihnachtslieder und Aprilwetter mitten im August: Das gab es beim Pfarrfest in St. Laurentius. Die Lieder gewollt, das Wetter ungewollt.

 Ein Gottesdienst unter freiem Himmel, an dem nahezu 500 Menschen teilnahmen, gehörte zu den Höhepunkten des Ahrweiler Pfarrfestes, das sich über vier Tage hinzog.

Ein Gottesdienst unter freiem Himmel, an dem nahezu 500 Menschen teilnahmen, gehörte zu den Höhepunkten des Ahrweiler Pfarrfestes, das sich über vier Tage hinzog.

Foto: Gausmann

Das viertägige Fest hatte vor allem am Samstag unter dem wechselhaften Wetter zu leiden. Als am Sonntag die Sonne schien, war der Markt voll und die Welt wieder in Ordnung.

Los ging es aber schon am Donnerstag, traditionell mit einem Tag für die Senioren. Nach einer Messe waren sie zu Kaffee und Kuchen in die Zehntscheuer eingeladen. Gut 24 Stunden später war dort eine ganz andere Altersgruppe zu Besuch. Die Jugend feierte eine Ein-Euro-Kölschparty. Das war sozusagen der Ersatz für „Rock am Markt“. Denn wie 2016 hatte man auch in diesem Jahr auf das einst erfolgreiche Open-Air-Festival verzichtet. Eine weise Entscheidung, denn am Freitagabend regnete es teilweise heftig.

Tags darauf öffneten schon um die Mittagszeit die Stände auf dem Marktplatz. Dort ließen sich am Nachmittag in erster Linie Tagesgäste der Stadt nieder, schnell waren die heißen Waffeln der Renner. In der Kirche rüstete man sich derweil für „Sing and pray“.

Eine etwas andere Form des Abendgebets

Diese etwas andere Form des Abendgebets lockte knapp 200 Gläubige an, von denen viele im Anschluss an einem der Tische unter freiem Himmel Platz nahmen. Denn es war der zweite Mitsingabend angesagt. Ingrid Derra führte durchs musikalische Programm, das sich am Jahreskalender orientierte, ein Discjockey spielte die Musik an, und die rund 200 Gäste stimmten ein. Mal mehr, mal weniger. Besagte Weihnachtslieder, wie „Jingle Bells“ oder „Schneeflöckchen“ konnten die meisten mitsingen.

Das galt aber auch für die Zeit nach Weihnachten, also den Karneval. Zur Bläck-Fööss-Melodie „Mir bruchen keiner“ formierte sich sogar eine kleine Polonaise und zog über den Marktplatz.

„Endlich Sonne“ werden sich die Verantwortlichen dann am Sonntag gedacht haben. Und auch die Besucher zog es nach regnerischen Tagen wieder nach draußen. Kein Wunder, dass der Gottesdienst unter freiem Himmel so richtig gut besucht war.

Die von Pastor Jörg Meyrer zelebrierte und von einem eigenen Team um Ellen Maur und Marlies Blumenthal modern vorbereitete Open-Air-Messe war einer der Höhepunkte der diesjährigen Festfolge. „Da waren locker 400 bis 500 Menschen auf dem Markt“, freute sich der Pfarreienratsvorsitzende Rainer Ulrich. Am Sonntagnachmittag wurde dann wieder in der Kirche gefeiert. Zunächst lud Organist Klaus-Dieter Holzberger zum traditionellen Festkonzert an der Fischer- und Krämer-Orgel ein, – inzwischen das 25. derartige Konzert. Mit einer Abendmesse endete das viertägige Fest.

Blick in die Zukunft

Ob es auch noch in zwei Jahren, wenn die Bistumsreform mit der Errichtung von Großpfarreien umgesetzt ist, noch ein Pfarrfest oder eine adäquate Veranstaltung auf dem Ahrweiler Markt geben wird, wird sich zeigen. Zumindest sieht Rainer Ulrich keinen Grund, auf das Fest der Kirche zu verzichten.

„Schließlich gibt es seit 2011 eine Pfarreiengemeinschaft, in der auch die meisten der Mitgliedspfarreien noch ihre eigenen Pfarrfeste feiern.“ Und außerdem gibt es doch gerade in der Laurentiuskirche in zwei Jahren noch einen ganz anderen Grund für ein Fest: Dann wird das Gotteshaus 750 Jahre alt. In Kürze soll ein Festausschuss gegründet werden, im Jubiläumsjahr denkt man dann über verschiedenste Aktionen im gesamten Jahresverlauf nach. Aber nicht nur das: Im anstehenden Festjahr soll die Kirche auch äußerlich in neuem Glanz dastehen. Aber schon ein Neuanstrich koste einen sechsstelligen Betrag, so Ulrich.

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