Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler Wehrleute beweisen kühle Kopf in Krisensituationen

KIRCHDAUN · Der Dank für die Einsätze beim Juni-Unwetter und bei der Bombenentschärfung in Ahrweiler stand im Mittelpunkt des Kameradschaftsabends der Kreisstadt-Wehr.

Der Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler hat ebenso Tradition wie der Festzug mit Musik zum „Tagungsort“. Freitagabend gaben sich die Wehrleute von Ramersbach bis Heimersheim um Stadtwehrleiter Marcus Mandt ein Stelldichein im Bürgerhaus von Kirchdaun. Unter ihnen Landrat Jürgen Pföhler, Ehrenwehrchef und Alt-Bürgermeister Rudolf Weltken, Alt-Bürgermeister Edmund Flohe sowie die Ehrenwehrleiter Josef Ropertz, Hans Stenzel, Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher mit seinem Vize Gerd Oelsberg. Die Grafschaft vertrat Wehrchef Achim Klein, aus Meckenheim war Stadtbrandinspekteur Günter Wiegershaus gekommen.

Vor dem Plenum der Wehrleute unterstrich Bürgermeister Guido Orthen als erster Feuerwehrmann der Kreisstadt seine „Hochachtung für alle Leistungen im abgelaufenen Jahr“. Es sei ein Jahr mit „Grenzerfahrungen“ gewesen. Das habe die Fliegerbombe in Ahrweiler der Wehr deutlich vor Augen geführt. Orthen: „Vor drei Monaten hat uns diese besondere Gefahrensituation auf eindringliche Weise noch einmal deutlich aufgezeigt, was Sicherheit überhaupt bedeutet und wie wichtig sie für unser Zusammenleben ist. Die Entschärfung der Bombe und die Maßnahmen der Evakuierung haben der Öffentlichkeit bewusst gemacht, was Rettungsdienste, Polizei, THW und Feuerwehrleute, zu leisten vermögen – und auch leisten.“

Der Stadtchef erinnerte aber auch daran, dass die Aufgaben der Feuerwehr weit über den Brandschutz hinaus gehen. Das hätten die Unwetter-Ereignisse 2016 gezeigt. „Die Vielzahl der Einsätze hat uns fast an die Grenzen gebracht“, betonte Orthen und dankte Kameraden und Wehrleitern für „kühle Köpfe“ in außergewöhnlichen Krisensituationen.

War der Stadtchef der Mann der Personalien, wartete Stadtwehrleiter Marcus Mandt mit Zahlen auf. Zum Stichtag 31. Dezember 2016 hatte die Wehr der Kreisstadt 178 Aktive, davon 167 Männer und elf Frauen. Die Altersabteilung hatte eine Mannschaftsstärke von 87 Kameraden.

Für das vergangene Jahr bilanzierte Mandt 241 Einsätze, hinzu kamen allein 100 Einsätze am Unwetterwochenende im vergangenen Sommer. Zusätzlich wurden 56 Brandsicherheitswachen durchgeführt und die Wehr rückte 84 Mal nach Fehlalarmen aus. Neben den Unwetterereignissen und der Ahrweiler Weltkriegsbombe hob Mandt als besondere Einsätze den Großbrand eines Wohnhauses an der Landgrafenstraße, den Hausbrand in Ramersbach, den brennenden Tanklastzug auf der A 61 und weitere Unfälle auf der Autobahn hervor. Mandt: „Das war in einem Jahr mehr, als mancher Feuerwehrmann in seiner ganzen Laufbahn erlebt. “

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