Jeuchengraben nimmt Gestalt an Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2022 im Ahrtal

AHRWEILER · Die Kreisstadt investiert in die Ahrweiler Wallanlagen. Erbschaft wird für Blumenschmuck verwendet. Das neue Gesicht des Ahrweiler Wallgrabens an der Alveradisstraße bekommt so langsam Konturen.

Deutlich sichtbar ist bereits die künftige mäandrierende Wegeführung zwischen Adenbachtor und dem Parkplatz am Mauerdurchbruch Altenbaustraße.

„Zielsetzung der Neugestaltung ist es, die Stadthistorie und Stadtbaukultur im Kulturdenkmal Wallgraben mit zurückhaltenden und historisch begründeten Mitteln erlebbar zu machen“, heißt es aus dem Rathaus zu der Maßnahme, die im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2022 zu sehen ist. Und: „Die neuen Pflanzinseln greifen – ohne das Bild der denkmalgeschützten Grabenanlage zu stören – das Thema der historisch jährlich zum Andreastag vom Rat verpachteten Kräuterei als 'Garten der Heilung', das Thema der 'duftenden Rose im Mittelalter' und, in Anlehnung an das historisch belegte Ahrweiler Nussrecht, das Anpflanzen von zwei Nussbäumen auf.“ Wie Heimathistoriker Hans-Georg Klein recherchiert hat, wurde dieser Abschnitt des Stadtgrabens im 16. Jahrhundert Jeuchengraben genannt.

Dem schließt sich entlang der Bossardstraße der Weilergraben an. Dort geht es bei der anschließend anstehenden Maßnahme unter anderem um die Herrichtung und Bepflanzung eines kleineren Aufenthaltsbereichs am durch den Graben fließenden Adenbach. In beiden Gräben vorgesehen sind Bänke, Papierkörbe, Poller und Infostelen. Für die gesamten Neugestaltungselemente in den beiden Wallgräben, dazu zählen auch die bereits in Betrieb genommenen Mauerilluminationen im Weilergraben und im Jeuchengraben, steht nach Angaben des Rathauses ein Gesamtbudget von etwa 200.000 Euro zur Verfügung. 132.000 Euro davon stammen als Festbetrag aus dem Förderprogramm „Historische Stadtbereiche“.

Aus einer ganz besonderen Quelle stammt indes das Geld, das für die aktuelle Blütenpracht in Bad Neuenahr-Ahrweiler sorgt. Der Betriebshof der Stadt wurde im vergangenen Jahr mit der Erbschaft einer Bürgerin bedacht, die Bad Neuenahr zu ihrer Wahlheimat gemacht hatte. Einzige Voraussetzung: Das Geld sollte in eine Gartenbaumaßnahme im Stadtgebiet fließen.

„Wir sind dem letzten Willen einer Bürgerin sehr gerne nachgekommen, die gesamte Stadt für alle sichtbar, mit einem bunten Blumenmeer fast zeitgleich zum Aufblühen zu bringen“, sagt Bürgermeister Guido Orthen. Mit Beginn der frühlingshaften Temperaturen der vergangenen Tage, können sich nun Einheimische und Gäste gleichermaßen an dem gelungenen Ergebnis aus farbenfrohen Narzissen, Tulpen und Krokussen erfreuen. Denn in allen 13 Stadtteilen wurden im vergangenen Herbst mit dem Geld der Erbschaft insgesamt 62.500 Blumenzwiebeln ausgebracht. Im Detail waren es 23.400 Narzissen, 9100 Tulpen in verschiedenen Farben und 30.000 Krokusse.

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